Freitag: Geldstrafen für X in Brasilien, Starlink-Satelliten strahlen zu stark

X-Strafen in Brasilien + Astronomen gegen Starlink + Kritik an Cybersicherheitsgesetz + VW ID.Buzz GTX im Test + Nintendo gegen Palworld + Datenschutz-Podcast

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Viele Satelliten über der Erde; Freitag: X-Geldstrafen, Astronomie-Störer, Cybersicherheit-Rüge, Elektrobus-Test, Palworld-Klage & Datenschutz-Podcast

(Bild: CG Alex/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Wegen der Umgehung der Sperre seines Dienstes im Land droht X in Brasilien eine saftige Geldstrafe. Der Konflikt mit Brasiliens Justiz spitzt sich erneut zu, nachdem der Kurznachrichtendienst seit wenigen Tagen trotz Verbots über ein Content Delivery Network für brasilianische Nutzer wieder verfügbar ist. Derweil haben Astronomen herausgefunden, dass Starlinks neue "V2 Mini" Satelliten mit deutlich stärkeren Funkwellen als zuvor Radioteleskope auf der Erde stören. Astronomen würden "geblendet" von elektromagnetischer Strahlung, da die neue Satelliten-Generation mit höheren Kapazitäten stärker strahlt. In Deutschland hat der Bundesrechnungshof einen Bericht zum NIS-2-Umsetzungsgesetz veröffentlicht. Darin kritisiert er die Arbeit der Regierung und fordert Nachbesserungen. Denn es drohe ein 'Flickenteppich', der die Informations- und Cybersicherheit aller Beteiligten gefährden kann – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Brasiliens Oberster Gerichtshof hat das Soziale Netzwerk X des US-Milliardärs Elon Musk angewiesen, die angeordnete Blockade der Social-Media-Plattform im Land nicht zu umgehen. Im Fall der Nichtbefolgung droht das Gericht dem Unternehmen mit einer Geldstrafe von fünf Millionen Real (830.000 Euro) – pro Tag. Der Kurznachrichtendienst X wurde am Mittwoch für viele User in Brasilien trotz gerichtlich angeordneter Sperre wieder zugänglich. Ein X-Update leitete demnach einige brasilianische Nutzer über Cloud-Dienste von Drittanbietern außerhalb des Landes um, so dass sie auch ohne ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) auf die Plattform zugreifen konnten: Gericht in Brasilien droht X mit täglicher Strafzahlung.

Satellitenkonstellationen wie Starlink von SpaceX können die astronomische Forschung bekanntlich durch ihre Kommunikationssignale behindern. Das ist mit der neuen Generation der Starlink-Satelliten namens "V2 Mini" mittlerweile deutlich verstärkt worden, wie Astronomen jetzt herausgefunden haben. Demnach würde diese Generation von Satelliten bis zu 32-mal stärkere Funkwellen ausstrahlen als ihre Vorgänger, was Radioteleskope auf der Erde praktisch blenden und die Erforschung des Universums massiv beeinträchtigen könne. Deshalb seien strengere Vorschriften für unbeabsichtigte Strahlung von Satelliten erforderlich, so die Wissenschaftler: Neue Starlink-Satelliten bedrohen astronomische Forschung.

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Weil die Bundesregierung bekannte Defizite bei der Umsetzung der Netzwerk- und Informationssicherheitsrichtlinie (NIS-2) der Europäischen Union nicht verbessert, sieht der Bundesrechnungshof die Informations- und Cybersicherheit in Deutschland gefährdet. Das geht aus einem Bericht des Rechnungshofs hervor, der am Dienstag dem Haushaltsausschuss und dem Innenausschuss des Bundestags übermittelt wurde. Auch nach mehrfachen Ressortabstimmungen bleibe der vom Bundesinnenministerium erarbeitete und Ende Juli vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf in zentralen Punkten hinter den selbst gesteckten Zielen zurück, bemängeln die Rechnungsprüfer: Rüge vom Bundesrechnungshof zum Cybersicherheitsgesetz.

Aufsitzen, bitte! Der elektrische ID.Buzz ist eben doch ein Stück weit ein VW Bus: Man sitzt aufrecht und fast erhaben, guckt auf die Range Rover herab, legt die Arme auf die beidseitigen Lehnen und lässt es sich gut gehen. Volkswagen hat den Buzz inzwischen überarbeitet: Keine zwei Jahre nach dem Auslieferungsstart bekommt der Kasten mit dem Retrogesicht den neuen Antrieb APP550 sowie eine Traktionsbatterie mit 79 statt 77 kWh verfügbarem Energieinhalt. Der GTX hat außerdem einen Allradantrieb. Der zweite Elektromotor erhöht die Systemleistung auf 250 kW und – für viele Anwendungszwecke wichtiger – die Anhängelast auf 1,8 Tonnen. Dabei verblüfft der Verbrauch im Test des VW ID.Buzz GTX: Kraftbus mit geringem Verbrauch.

VW ID.Buzz GTX Laden (4 Bilder)

Der ID. Buzz kann AC-seitig dreiphasig mit elf kW laden. Ein Kabel dafür ist aber nicht serienmäßig und kostet 80 Euro Aufpreis. Auch der Testwagen hatte lediglich ein 16-Amperekabel. Es wurde nach diesem ersten Versuch (Bild) also ausschließlich DC geladen. (Bild:

Christoph M. Schwarzer

)

Viele hatten früher damit gerechnet: Nintendo und The Pokémon Company verklagen Pocketpair, den Entwickler des Erfolgsspiels "Palworld". Laut Nintendo gehe es bei dem Gerichtsverfahren um mehrere Patentverletzungen. Die Klage wurde am 18. September bei einem Gericht in Tokio eingereicht. Nintendo fordert eine Unterlassungsverfügung sowie Schadensersatz. Das Survival-Spiel "Palworld" wurde zu Höchstzeiten von über 2 Millionen Spielern gleichzeitig gespielt und zählt damit zu den größten Hype-Spielen des Jahres. Die Palworld-Entwickler bedauern den Rechtsstreit, aber es sei ihnen noch nicht bekannt, welche Patente sie laut Nintendo konkret verletzt haben sollen: Nintendo verklagt "Palworld"-Entwickler jetzt also doch.

Kaum ein Thema ist in der Datenschutzwelt so umstritten wie der Einsatz von Microsoft 365. Kritiker sehen in der kaum überschaubaren Produktwelt von Microsoft jede Menge Reibungspunkte mit der DSGVO, zumal Kerndienste wie Sharepoint und Teams reine Cloudservices sind und damit personenbezogene Daten auf Microsofts Servern in Irland oder gar in den USA lagern. Im Datenschutz-Podcast von c't beschäftigen wir uns mit dem gesamten Komplex aus Datenschutzperspektive. Lässt sich die Microsoft-365-Produktwelt in Unternehmen und Behörden DSGVO-konform einsetzen? Ziel ist es, zu Antworten zu kommen, die Behörden und Unternehmen einen Weg weisen können. Darum geht es in der Auslegungssache 118: Datenschutz-Minenfeld Microsoft 365?

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(fds)