c't-Podcast: Die Robotisierung der Menschen und die Vermenschlichung der Roboter

KI-Expertin und FiegeCCTO Kenza Ait Si Abbou spricht im Podcast "Frauen und Technik" über die Zukunft von emotionaler KI und deren Auswirkungen auf unser Leben.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Eva Wolfangel
  • Svea Eckert

Maschinen werden immer menschlicher und Menschen werden roboterartiger – diese These vertritt Kenza Ait Si Abbou im c't-Podcast "Frauen und Technik" im Gespräch mit Eva Wolfangel und Svea Eckert. Zumindest ersteres sei allerdings kein Problem, im Gegenteil: emotionale KI trage dazu bei, dass die Interaktion zwischen Mensch und Maschine besser funktioniert: "Wir bringen den Maschinen bei, menschlicher zu werden, indem wir ihnen beibringen, Emotionen zu erkennen und nachzuahmen", sagt die KI-Expertin. Daraus entstehe eine Art künstliche Empathie, die Menschen guttue.

Allerdings besorgt sie die gegenteilige Entwicklung bei Menschen. "Wir haben uns in vielerlei Hinsicht zu funktionierenden Maschinen entwickelt", warnt Abbou, "immer im Hamsterrad, immer ohne Schwäche." Gerade deshalb sollten wir unsere menschlichen Beziehungen pflegen, "um morgen nicht in einer Welt zu leben, in der Maschinen unsere einzigen Gesprächspartner sind."

Ethische Bedenken in Bezug auf eine Vermenschlichung von KI-Systemen teilt sie nicht. Schließlich komme es darauf an, wofür man emotionale KI verwende. "KI ist nur ein Werkzeug, es liegt an uns, was wir daraus machen. Lass es uns doch einfach gut machen!" So sehr sie die europäischen und deutschen Werte wie Datenschutz und die Sorge vor ethisch problematischen Entwicklungen schätze, so fürchte sie, dass diese dazu führen, dass Entwicklungen gebremst werden. "Dabei könnten doch gerade europäische Entwicklungen gut ankommen", sagt sie – gerade weil sie entsprechende Werte implementiert haben.

Darin sieht Abbou große Chancen für Deutschland, insbesondere im Zusammenspiel mit Deutschlands Expertise im Maschinenbau: "Wenn wir KI und Maschinenbau kombinieren, haben wir die Möglichkeit, wirklich intelligente Maschinen zu entwickeln, die uns nicht nur technisch, sondern auch emotional unterstützen können."

Die in Marokko geborene Ingenieurin und KI-Spezialistin beobachtet in Deutschland aber nicht nur eine gewisse "German Angst" und Risikoaversion, sondern auch eine ungleiche Behandlung von Frauen und Männern. "Hier gilt Frauen und Technik als Widerspruch. Den Mädchen wird nicht zugetraut, gut in Mathe zu sein und das zieht sich durch das Leben. Man muss immer das Gegenteil beweisen", sagt sie. Ihr selbst falle das nicht schwer: "Ich mache einfach!"

(mond)