Meta Quest 3S angekündigt: Mixed Reality für den Massenmarkt

Metas frisch angekündigte Quest 3S hat fast alle Funktionen der gewöhnlichen Quest 3, allerdings zum Kampfpreis und mit günstigeren Komponenten.

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Meta Quest 3S

(Bild: Meta)

Lesezeit: 4 Min.

Im Rahmen seiner Connect-Konferenz hat Meta heute die VR-Brille Quest 3S angekündigt. Sie wird am 15. Oktober 2024 für 329,99 Euro (128 GB Speicher) bzw. 439,99 Euro (256 GB) erscheinen. Ein Großteil der Informationen war bereits vorab durchgesickert. Das Headset verwendet den gleichen modernen XR2 Gen2 von Qualcomm, der auch in der Quest 3 steckt – und die gleichen acht Gbyte Arbeitsspeicher. Preiswerte Komponenten wie Fresnel-Linsen ermöglichen aber eine günstigere Produktion als bei der gewöhnlichen Quest 3, die bisher 549,99 Euro (128 GByte) bzw. 699,99 Euro (512 GByte) kostete.

Im Prinzip kann die Quest 3S alles, was die Quest 3 auch beherrscht. Sie ist nicht nur eine eigenständige VR-Konsole mit nativen Spielen und eigenem Store, sondern wird am Spielerechner auch zur PC-VR-Brille – per USB-Verbindung oder drahtlos via Wi-Fi 6E. Dank ihrer farbigen Frontkameras unterstützt sie zusätzlich auch Mixed-Reality-Anwendungen, die die reale Umgebung mit virtuellen Objekten und Gegnern anreichern. So baut man etwa in "Trackcraft" Rennstrecken durch das eigene Zimmer oder schlägt in "The Thrill of the Fight" auf einen virtuellen Boxer ein. Der Hardware-Tiefensensor der Quest 3 wurde allerdings gestrichen.

Die Auflösung beträgt 1832 × 1920 Pixel pro Auge, genau wie bei der Meta Quest 2. Es könnte sich also um die gleichen alten Fresnel-Linsen und LC-Displays handeln. Sie erreichen zwar nicht ganz die hervorragende Klarheit der Quest 3 (2064 × 2208 Pixel pro Auge), bieten aber immer noch ein richtig gutes Bild. Ein Nachteil sind die größeren Abmessungen – im Gegensatz zu den flachen "Pancake-Linsen" der Quest 3, die die Lichtstrahlen mehrfach reflektieren, bevor sie ins Auge fallen. Trotzdem ist das Gehäuse mit 73,9 Millimeter nur etwas länger (Quest 3: 62,3 Millimeter, Quest 2: 93,1 Millimeter).

Das Gewicht der Quest 3S beträgt 514 Gramm (Quest 3: 515 Gramm). Auch sie benutzt die modernen Quest-3-Controller ohne Tracking-Ringe, die beim Spielen von "Beat Saber" oder schneller Fitness-Apps seltener miteinander kollidieren. Gestrichen wurde der 3,5"-Kopfhöreranschluss. Als Alternative zu den eingebauten "Sound-Schlitzen" kommen daher nur USB- oder Bluetooth-Headsets infrage. Praktisch könnte der neue "Passthrough-Knopf" an der Unterseite werden: Drückt man ihn, wechselt man zwischen Virtual Reality und der Mixed-Reality-Durchsicht in den realen Raum. Bei der Quest 3 muss man für den Wechsel zweimal seitlich auf das Gehäuse tippen.

Käufer der Quest 3S erhalten bis April 2025 einen Key für das Action-Adventure "Batman: Arkham Shadow", das am 22. Oktober exklusiv für Quest 3 und Quest 3S erscheint. Im Preis inbegriffen sind außerdem drei Monate für das Spiele-Abonnement Quest+. Mit der neuen, preisgünstigen Headset-Variante dürfte Meta versuchen, den Verkauf seiner Mixed-Reality-Brillen anzukurbeln.

Das Unternehmen veröffentlicht zwar keine offiziellen Verkaufszahlen, die Nutzerzahlen der "First Encounter"-Demo legen aber nahe, dass sie bei der Quest 3 niedriger liegen könnten als bei der günstigeren Quest 2. Die Mixed-Reality-Demo liegt der Quest 3 bei und durchbrach im Juni 2024 die Zahl von einer Million Spielern in der Bestenliste. Bei den Headsets davor (Quest 1, 2 und Pro) könnten es über 20 Millionen verkaufte Einheiten gewesen sein: Diese Zahl tauchte im März 2023 in einer geleakten internen Präsentation auf.

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Andere Hersteller dürften es schwer haben, die vermutlich subventionierte Quest 3S preislich zu kontern. Die Pico 4 Ultra etwa bietet ebenfalls Mixed Reality in Farbe und kostet 600 Euro. Der Preis der gewöhnlichen Quest 3 (512 GByte) sinkt künftig von 699,99 auf 549,99 Euro. Das kleinere Quest-3-Modell mit nur 128 GByte Speicherplatz wird eingestellt: Restbestände werden in den USA von 500 auf 430 Dollar gesenkt. Im gleichen Atemzug lässt Meta auch die Quest 2 und die gescheiterte Quest Pro auslaufen. Beide sind entweder noch bis zum Ende des Jahres erhältlich – oder bis die Lager leer sind.

(jpw)