Neuer Android-Diebstahlschutz auf ersten Geräten ausgerollt

Mit einer Reihe neuer Features will Google Android-Geräte besser vor Diebstahl schützen. Jetzt sind sie auf ersten Modellen verfügbar.

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Ein kleines Android-Männchen steht neben einem Smartphone auf einer Tischplatte.

(Bild: quietbits/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
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Google verstärkt den Diebstahl-Schutz bei Android-Smartphones mit einer Reihe neuer Funktionen. Ersten Medienberichten und Reddit-Nutzern zufolge sind die Features jetzt auf einigen Geräten verfügbar. Google hatte bereits im Mai in einem Blogeintrag angekündigt, dass die neuen Features im weiteren Verlauf des Jahres ab Android 10 kommen sollen.

Der Beitrag liefert auch einen Überblick über die neuen Features. Dazu gehören einige Schutzvorkehrungen, noch bevor ein Diebstahl überhaupt eintritt. So haben Android-User künftig die Option, das Zurücksetzen ihres Gerätes auf Werkseinstellungen mit der Eingabe ihrer Accountdaten zu verknüpfen. So lässt sich ein gestohlenes Smartphone kaum durch die Diebe weiterverwerten.

Manche Diebe haben es auch auf sensible Daten der Besitzer auf den gestohlenen Geräten abgesehen. In Zukunft können Android-Nutzer sensible Apps, die zum Beispiel Bank- oder Gesundheitsdaten enthalten, in einem privaten Bereich mit einer zusätzlichen PIN absichern. Die Sperrung des Werks-Resets und der Schutz sensibler Apps soll laut dem Blogeintrag allerdings erst mit Android 15 kommen.

Zudem wird es den Langfingern schwerer gemacht, relevante Sicherheitseinstellungen zu ändern. Dafür können Nutzer zusätzliche Schritte bei der Änderung wichtiger Einstellungen festlegen, um die Ortungsfunktion durch Google zu deaktivieren oder den Zeitraum, nachdem sich das Display automatisch ausschaltet. So können eine PIN, Passwort oder eine biometrische Verifizierung zusätzlich erforderlich gemacht werden. Die Ortungsfunktion von Google ist ab Android 5 verfügbar.

Biometrische Verifizierung kann auch als zusätzliches Hindernis eingebaut werden, falls dem Dieb die PIN schon bekannt ist. Diese Funktion ist für kritische Einstellungen im eigenen Google-Account oder dem eigenen Gerät gedacht, zum Beispiel die Änderung der PIN.

Ein neues Feature ist die KI-gestützte Nutzung von Bewegungssensoren, um Diebstahlversuche zu erkennen. Registriert das Gerät eine hektische Bewegung, die zum Beispiel bedeuten könnte, dass das Handy seinem Besitzer gerade aus der Hand gerissen wird, sperrt sich der Handybildschirm sofort. Dieben soll damit der Zugriff auf die Daten erschwert werden.

Ist ein Gerät schon in die Hände von Dieben geraten, geht es häufig erstmal für eine Weile offline. Hier greift ein weiteres neues Feature, die Offline-Sperrung: Wenn ein Smartphone länger offline war, sperrt es sich automatisch und kann nur mit den Accountdaten des rechtmäßigen Besitzers entsperrt werden.

Wie Google schreibt, seien viele Nutzer so geschockt oder gestresst, wenn das eigene Smartphone verloren geht, dass sie sich nicht mehr an das Passwort ihres Google Accounts erinnern. Künftig soll dann auch die eigene Handynummer und eine Sicherheitsprüfung von einem beliebigen anderen Gerät genügen, um Googles Geräteortung zu nutzen und das eigene Smartphone bei Google als gestohlen zu markieren. Dieses Feature soll für alle Geräte ab Android 10 verfügbar werden.

Jetzt tauchen die neuen Funktionen auf ersten Geräten auf. Einem Bericht von TheVerge zufolge sind die Features auf dem Xiaomi 14T Pro schon verfügbar. Auf Reddit berichtet ein User, dass für ihn bereits die KI-gestützte Diebstahlerkennung und die Offline-Sperrung verfügbar ist, aber nicht die Sperrung seines Gerätes aus der Ferne nur mit Handynummer. Einige Google-Pixel-User aus den USA berichten dem Reddit-Thread zufolge, dass sie umgekehrt schon die Fernsperrung mit Handynummer nutzen können, aber nicht die anderen beiden besagten Funktionen.

Wer die neuen Features noch nicht hat, kann probieren, Google Play Services zu aktualisieren. Google rollt neue Funktionen aber üblicherweise Schritt für Schritt aus. Somit werden demnächst vermutlich weitere Modelle das Feature bekommen, zunächst einmal heißt es aber: Abwarten.

(nen)