Nicht investiert: Indonesien bestraft Apple mit iPhone-16-Importverbot

Ärger für Apple vom indonesischen Industrieminister: Da die Firma rund 13,5 Millionen zu wenig im Land investiert hat, gibt es für das iPhone 16 keine IMEI.

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iPhone 16

iPhone 16: In Indonesien soll es das nicht geben.

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 2 Min.

Eigentlich sollte die Republik Indonesien mit ihren über 275 Millionen Einwohnern künftig zu einem wichtigen neuen Produktionsstandort für Apple werden. Das hatte der iPhone-Konzern zuletzt im Frühling betont, sogar CEO Tim Cook persönlich kam nach Jakarta und traf sich mit dem Präsidenten Joko Widodo. Doch mittlerweile soll Enttäuschung vorherrschen: Das Industrieministerium des größten islamischen Landes der Erde hat nun beschlossen, den Import des iPhone 16 zu verbieten. Der Grund: Apple habe weniger im Land investiert als zunächst versprochen.

Wie die indische Wirtschaftszeitung The Economic Times (ET) berichtet, geht es um eine – für Apple – relativ kleine Summe: 230 Milliarden Rupiah, das entspricht ungefähr 13,5 Millionen Euro. Apple habe anfangs versprochen, 1,71 Billionen Rupiah in Indonesien zu investieren (rund 100 Millionen Euro), es sollen aber bislang nur 1,48 Billionen (rund 86,5 Millionen) gewesen sein. Der zuständige Industrieminister, Agus Gumiwang Kartasasmita, reagiert darauf harsch: Künftig sei "jedes im Land operierende iPhone 16 illegal".

Umgesetzt werden soll dies durch eine technische Maßnahme: Den iPhones soll keine IMEI (International Mobile Equipment Identity) für Indonesen gegeben werden. "Wir, das Ministerium für Industrie, können diese Genehmigungen für das iPhone 16 nicht erteilen, weil Apple seine Verpflichtungen noch nicht realisiert hat." Hinzu kommt, dass Indonesien Apple dazu zwingen will, Komponenten des iPhone 16 lokal herzustellen – beziehungsweise zumindest einen Teil der Wertschöpfungskette im Land zu realisieren. Der Konzern hatte versprochen, im Land Büros für Forschung & Entwicklung einzurichten, dies aber bislang noch nicht vollständig umgesetzt, hieß es.

Das Verbot soll alle iPhone-16-Modelle betreffen – plus die ebenfalls neue Apple Watch Series 10. Apple soll eine Zertifizierung für den Anteil der örtlichen Wertschöpfung beim iPhone 16 zumindest beantragt haben, abgeschlossen ist diese aber noch nicht. Neben dem Importverbot kann es auch beim Betrieb des iPhone 16 – etwa durch Touristen – in Indonesien Probleme geben, schreiben die ET.

Als Markt ist Indonesien für Apple zwar sehr spannend, aber noch relativ klein. Momentan ist das Unternehmen nicht in der Top 5 der Smartphone-Verkäufe laut dem Marktforscher IDC. Allerdings soll Apple im Premium-Segment führend sein. Von Apple war zu den Vorfällen zum Wochenende zunächst nichts zu vernehmen.

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(bsc)