Solarstrom: Regierung will Überschussförderung stoppen

Mittags im Sommer ist zu viel Strom im deutschen Netz. Zusätzlicher Strom auf Photovoltaik soll dann kaum noch subventioniert werden.

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Solarpanel, darauf verschlungene Anschlusskabel

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Subventionen für Solarstrom sollen in Deutschland zurückgefahren werden. Von Kleinanlagen abgesehen soll sich Solarstrom aus neuen Anlagen in Zukunft auf dem freien Strommarkt bewähren. Und auch Kleinanlagen sollen nur noch dann belohnt werden, wenn ihr Strom etwas wert ist. Zu Zeiten von Negativpreisen würden sie nichts mehr bekommen. Für bestehende Anlagen ist Bestandsschutz vorgesehen.

Speziell im Sommer zu Mittag ist der Preis am Strommarkt oft negativ. Subventionierte Solarstromerzeuger mit Anlagen bis 100 Kilowatt bekommen dann trotzdem Geld für ihren Strom, nämlich vom Staat. Der muss zusätzlich den negativen Strompreis zahlen, wird also doppelt zur Kasse gebeten. Das möchte die Ampelkoalition beenden. Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch um die Stabilität des Stromnetzes, das zu viel Strom nicht abführen kann.

Bislang können Anlagen bis 100 Kilowatt von garantierten Einspeisetarifen profitieren. Diese Grenze soll schrittweise gesenkt werden. Für 2026 installierte Anlagen soll die Grenze bei 90 KW liegen, für Anlagen Baujahr 2027 bei 75 KW, und ab 2028 bei 25 KW. Neue Anlagen mit mehr Kilowatt müssten ihren Strom dann selbst vermarkten, zu jeweils aktuellen Marktpreisen. Außerdem sollen ihnen vernetzte Steueranlagen vorgeschrieben werden, damit Netzbetreiber regulierend eingreifen können.

Doch auch neue Anlagen unter 25 KW sollen generell nur noch dann die garantierte Einspeisevergütung beziehen, wenn der Marktpreis für Strom positiv ist. Damit wäre Schluss mit dem absurden Anreiz für mehr netzschädlichen Strom; gleichzeitig würde es wirtschaftlich interessanter, in Stromspeicher zu investieren. Diese können Geld verdienen, wenn sie bei Negativpreisen Strom aufnehmen, und ein zweites Mal, wenn sie den Strom zu Zeiten mit Positivpreisen wieder ins Netz leiten.

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Alle Details sind noch nicht festgezurrt. Die geplante Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) muss noch von der Bundesregierung und im Anschluss vom Parlament beschlossen werden. Laut eine Schätzung werden die Ausschüttungen für erneuerbare Energien in Deutschland dieses Jahr 20 Milliarden Euro erreichen.

Immer häufiger gilt Solarpflicht; das bedeutet, dass bei Neubauten oder Dachsanierungen Solaranlagen installiert werden müssen. Die Details variieren je nach Bundesland, doch wird die Solarstrommenge insgesamt deutlich zunehmen.

(ds)