85 Prozent der Mieter in Ulm entscheiden sich spontan für eine Fahrt

Car2go hat über 10.000 Kunden gewonnen

Ein Vierteljahr nach dem Markt­start machen Einheimische und Pendler rege von der Möglichkeit Gebrauch, einen Smart zum Minutenpreis zu mieten. Bald soll das Angebot auf Neu-Ulm ausge­weitet werden

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  • ssu
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Ulm, 14. Juli 2009 – Nur gut ein Vierteljahr hat es gedauert, bis das Angebot zur spontanen Pkw-Miete namens car2go den zehntau­sendsten Nutzer begrüßen konnte. Seit Ende März ist das von Daimler ins Leben gerufene Projekt für jedermann zugänglich. Wer sich einmal hat registrieren lassen, kann sich jederzeit einen freien Wagen aus dem Pool von insgesamt 200 Smart fortwo schnappen und mittels eines RFID-Chips, der am Führerschein befestigt ist, öffnen und anmieten. Die Abrechnung erfolgt nach Nutzungsdauer – wer will, kann mit dem Wagen tagelang durchs Land fahren. Einzige Vorgabe ist, dass das Auto am Schluss wieder in Ulm abgestellt wird.

10.000 Kunden in drei Monaten

Das grundgebührfreie Angebot mit einer dem Mobilfunk ähnelnden Tarifstruktur (19 Cent je Nutzungsminute beziehungsweise 9,90 Euro/Stunde oder 49 Euro Tagespauschale), die jeweils nach dem für den Kunden günstigsten Gesamtpreis in Rechnung gestellt wird, stößt auf lebhaftes Interesse. Nach einem förmlichen Run auf die Registrierungsschalter, wo der Führerschein geprüft und mit dem Funkchip versehen wird, während der Startphase im Frühjahr, konnte car2go am 8. Juli den zehntausendsten Kunden begrüßen. Am 14. Juli 2009 betrug die Kundenzahl bereits 10.600.

Erkentnisse zum Nutzerverhalten

Hochgerechnet sind damit schon über 10 Prozent der Ulmer, die einen Pkw-Führerschein besitzen, als Kunde registriert. Darüber hinaus steht car2go allen Personen offen, die in Deutschland einen Pkw fahren dürfen. Rund 8000 der momentanen Kunden dürften aus Ulm oder den unmittelbar daran grenzenden Orten Neu-Ulm sowie Blaustein kommen, erläutert car2go-Projektleiter Robert Henrich. Dabei handele es sich allerdings um einen Schätzwert, der zum Beispiel dadurch verzerrt werde, dass manche Kunden über mehrere Wohnsitze verfügen. Vermutlich sei bei einer von fünf Fahrten ein auswärtiger Kunde am Steuer, ergänzt Henrich gegenüber heise Autos. Typische Nutzer seien die so genannten Einpendler, die mit Bus oder Bahn in die Stadt kommen und ihren Weg dann mit einem Miet-Smart fortsetzen.