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Ab Juli bietet Chevrolet den Cruze als Kombi an - mit Motoren von Opel

Chevrolet Cruze Station Wagon im Fahrbericht

Fahrberichte sle

Den Absatz des Chevrolet Cruze soll ein neuer Kombi beflügeln, der Ende Juli auf den Markt kommt. Der bekommt auch Motoren von Opel. Wir waren mit dem 140-PS-Benziner unterwegs

Köln, 9. Juli 2012 – Chevrolet vermarktet den Cruze derzeit mit einigem Aufwand: Das Basismodell wird für kurze Zeit ab 12.275 Euro angeboten – dafür gibt es aktuell noch nicht einmal einen VW Polo. Den Absatz soll zudem ein neuer Kombi beflügeln, der Ende Juli auf den Markt kommt. In dem bietet Chevrolet erstmals auch zwei Motoren von Opel an. Wir konnten den aus dem Astra bekannten 1,4-Turbo im Cruze Station Wagon schon ausprobieren.

Zwei neue Motoren

Im Vergleich zum Astra von Konzernpartner Opel fehlten dem Cruze bislang moderne Motoren. Das ändert sich nun: Zur existierenden Palette – zwei Benziner ohne Aufladung mit 124 und 141 PS sowie ein Diesel mit 163 PS – kommen nun der 1,4-Liter-Turbobenziner mit 140 PS sowie der 1,7-Liter-Diesel mit 130 PS. Beide sind aus dem Astra bekannt. Andere Motoren bleiben Opel vorbehalten, so die 120-PS-Version des 1.4 Turbo oder die neueste Version des 1.4 Turbo, die per Overboost kurzzeitig mehr Drehmoment zur Verfügung stellt. Erst recht gilt das für die Astra-Topmotoren wie den Biturbo-Diesel oder den Zweiliter-Turbobenziner. Auch wenn derzeit für ein Opel-Modell nach dem anderen ein Chevrolet-Äquivalent herauskommt, soll es offenbar doch noch Unterschiede geben.

Durchzugsstarker Turbobenziner

Mit dem 1,4-Liter-Turbobenziner ist der Kombi angenehm motorisiert. Vor allem genießt man hier mehr Schwung von unten heraus. Das maximale Drehmoment beträgt ordentliche 200 Nm und liegt zwischen 1850 und 4900/min an. Nach 9,5 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, das Maximaltempo liegt bei 200 km/h.

Im Vergleich zu dem 1,8-Liter-Sauger spart man auf dem Papier einen ganzen Liter Sprit je 100 Kilometer. Der Normverbrauch des Cruze Station Wagon 1.4 Turbo beträgt 5,7 l/100 km – auch im Konkurrenzvergleich ein guter Wert. Auf der absolvierten Probefahrt zeigte der Bordcomputer 7,4 l/100 km an. Beim Spritsparen soll im Cruze eine Schaltpunktanzeige helfen. Außerdem wird der neue Motor anders als die bekannten Cruze-Motoren mit Start-Stopp-Automatik ausgeliefert. Eine elektromechanische Servolenkung bringt ebenfalls noch etwas Sparsamkeit, da nur beim Lenken Energie benötigt wird.

Straff abgestimmt

Laut Chevrolet wurde der Wagen so entwickelt, „dass seine Fahrdynamik mit der sportlichen Erscheinung im Einklang steht.“ Nun ja, wie ein Sportwagen sieht der Cruze zwar nicht aus, aber das Fahrwerk ist recht straff ausgelegt. So spürt man selbst geringe Unebenheiten im Fahrbahnbelag – ein gewisser Restkomfort ist allerdings erhalten geblieben. Dazu passen die Sechsgangschaltung - die Gänge rasten fühlbar ein - und auch die Vordersitze, die erfreulich viel Seitenhalt bieten. Im Innenraum gibt es viele Teile, die an Opel-Modelle erinnern, wie etwa das Lenkrad und die Lenkstockhebel. Die Knöpfe in der Mittelkonsole sind zahlreich, aber man findet sich mit etwas Eingewöhnung zurecht. Das Navi braucht zum Berechnen der Route allerdings lang und zeigt auch keine Tempolimits an.

Im Fond reicht der Platz im Schrägheck-Cruze auch für Erwachsene aus. Der Kofferraum fasst 500 bis 1.478 Liter - das sind eher durchschnittliche Werte in dieser Klasse. Der Stauraum ist gut nutzbar, beim Umlegen der Sitze bleibt ein ebener Ladeboden. Störend sind jedoch die zwei Querstreben hinter den Rücksitzen, die vor der Komplettbeladung des Kombis umständlich demontiert werden müssen.

Fairer Preis

Die Preise für den Cruze Station Wagon 1.4 Turbo beginnen bei 21.945 Euro. Schon das Basismodell des Cruze-Kombis mit Turbobenziner bringt die gehobene Ausstattung LT+ mit. Die bringt ab Werk unter anderem Tempomat, Klimaautomatik, Rückfahrkamera und Navigationssystem mit. Die Aufpreisliste ist ausgesprochen kurz: Außer Metallic-Lackierung für 490 Euro kann zu LT+ nichts bestellt werden. Wer mehr Komfort will, muss die Version LTZ für 23.245 Euro ordern. Hier kommen noch ein schlüsselloses Zugangssystem, Licht- und Regensensor, Teillederausstattung und 17-Zoll-Alufelgen hinzu. Optional gibt für diese Version auch das MyLink-System für 100 Euro sowie das Ledersitze und Sitzheizung umfassende Exclusive-Paket für 1.900 Euro. Extras wie moderne Fahrerassistenzsysteme, Xenonlicht oder dergleichen sucht man in der Preisliste vergeblich.


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