Neues Doppelkupplungsgetriebe und intelligenter Allradantrieb im neuen Evo

Der Evoluzzer: Mitsubishi Lancer Evolution im Test

Es übt schon eine besondere Faszination aus, einen solchen Vollblutsportler in der Praxis testen zu dürfen, denn der „Evo“ hat unter Sportwagenfans einen geradezu legendären Ruf – und dabei könnte es auch bleiben

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Inhaltsverzeichnis

Granada, 4. April 2008 – Man hat nicht alle Tage die Gelegenheit, mit einem veritablen Rallyfahrer als Beifahrer auf Testfahrt zu gehen. Uwe Nittel war 1996 auf Mitsubishi immerhin Vizeweltmeister in der Klasse der seriennahen Gruppe-N-Rallyefahrzeuge. Die spanische Sierra Nevada ist genau das richtige Umfeld, um den neuen Lancer Evolution einem ersten Praxistest zu unterziehen. Da kann man sich schon mal wie die finnische Rennfahrerlegende Tommi Mäkinen vorkommen. Der konnte sich von 1996 bis 1999 mit einem Rallye-Evolution immerhin viermal in Folge die Weltmeisterkrone der Schotter-und-Schnee-Driftkönige aufsetzen. Unserem Evolution spendierten die Mitsubishi-Ingenieure im Vergleich zu seinem Vorgänger Lancer Evolution IX eine um 15 auf 295 PS gesteigerte Motorleistung und ein auf 366 Newtonmeter erhöhtes Drehmoment.

Neues Doppelkupplungsgetriebe SST

Das von Mitsubishi entwickelte Doppelkupplungsgetriebe mit der Bezeichnung Sport Shift Transmission, kurz SST, lässt uns die Wahl: Man kann die Gänge entweder manuell an Magnesium-Paddles hinter dem Lenkrad wechseln oder am Wahlhebel – beides im komfortablen Normalmodus oder im Sportmodus für höhere Schaltdrehzahlen und schnellere Gangwechsel. Speziell für den Einsatz auf abgesperrten Rennstrecken bietet der Lancer außerdem das Schaltprogramm „Super Sport“. Es arbeitet auf einem höheren Drehzahlniveau und lässt durch seine dynamische Charakteristik eine noch sportlichere Fahrweise zu. Um in allen Modi möglichst kurze Schaltzeiten zu liefern, erfasst das mit zwei Kupplungen arbeitende Getriebe permanent die Geschwindigkeit und die Drosselklappenbewegung und legt bereits den nächsthöheren beziehungsweise niedrigeren Gang ein. Durch Öffnen der im Kraftfluss befindlichen ersten Kupplung und Schließen der zweiten erfolgt dann der eigentliche Gangwechsel.

Einfach und dennoch sportlich

Fürs Erste begnüge ich mich jedoch mit dem automatischen Sportmodus. Gas geben, herunterbremsen, einlenken, herausbeschleunigen: Das Getriebe arbeitet auch bei rasanter Fahrweise perfekt und schaltet seidenweich. So kommt gar nicht erst das Verlangen auf, die Gänge von Hand zu wechseln. Uwe Nittel – und der muss es als Profi schließlich wissen – meint dazu: „Das ist für mich das perfekte Getriebe! Damit würde ich sofort bei der Rallye-Weltmeisterschaft starten. Einfacher und dennoch sportlich geht es nicht.“