Diesel unter Hochdruck

Seite 5: Diesel unter Hochdruck

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Ein Motor für (fast) alles
„Unser neuer Vierzylinder stößt in Dimensionen vor, die bis dato nur Dreiliter-Sechszylinder-Dieselmotoren oder großvolumige V8-Benziner erreichen – dies verbunden mit vorbildlicher Sparsamkeit“, sagt Dr. Thomas Weber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Konzernforschung sowie Entwicklung. Da mag dem komfortkritischen Kunden die Fragen in den Sinn kommen, ob denn der erwähnte Sechszylindermotor nicht die bessere Wahl wäre. Ist er sicherlich auch, doch weniger Zylinder bedeuten auch weniger innere Reibung. Schließlich mühen sich beim Sechszylindern nicht nur zwei Kolben mehr ab, sondern auch im Kurbel- und Ventiltrieb verursachen entsprechend mehr bewegte Teile zusätzliche Reibung. Erste Tests werden zeigen, wie es um die Laufruhe des Neuen tatsächlich bestellt ist. Immerhin sorgen zwei Lanchester-Augleichswellen im Motorblock dafür, die für einen Vierzylindermotor typischen freien Massenmomente zu mildern, und die Kurbelwelle mit ihren acht Gegengewichten rotiert in fünf Lagern – nur zwei von mehreren Maßnahmen, um den Komfort zu steigern.

Der neue Dieselmotor soll in mehreren Baureihen – bis hin zum Mercedes Sprinter – in verschiedenen Versionen eingesetzt werden. Er kann längs und quer eingebaut werden, wodurch er sich für alle Baureihen von der A-Klasse aufwärts eignet. Zudem ist er als sparsamer Verbrennungsmotor in Hybrid-Fahrzeugen vorgesehen, auch in der S-Klasse, die damit erstmals mit einem Vierzylinder unterwegs wäre – das hätte vor nicht allzu langer Zeit noch als Frevel gegolten. Im S 300 Bluetec Hybrid auf der letztjährigen IAA steckte der neue Motor übrigens bereits unter der Haube. (ggo)