Der risikominimale Zustand

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Das beste Beispiel ist wieder die Autobahn. Die BASt spricht nun nicht mehr vom Autobahn-Chauffeur, sondern vom Autobahn-Piloten. Er erledigt alles, und wenn er das nicht mehr kann und der Fahrer nicht auf eine Rückübernahmeaufforderung reagiert, stellt die Elektronik den risikominimalen Zustand her.

Der sieht wie eine Weiterentwicklung des Emergency Assist von Volkswagen aus: So ist vorstellbar, dass ein Auto im Notfall nicht einfach bis zum Stillstand abbremst, sondern auf den Standstreifen fährt.

Die Hardware verbilligt sich

Es ist offensichtlich, dass die Fahrautomatisierung mit einer Geschwindigkeit vorankommt, die alle Prognosen, nach denen wir erst 2030 das Steuer abgeben könnten, zu pessimistisch erscheinen lässt. Die Hardware verbilligt sich schon. So kostet der radargestützte adaptive Tempomat ACC in einem Touran nur noch 270 Euro. Und die Software tut im Zusammenspiel mit verbesserter Rechnerleistung das Übrige. Kommen nun noch hochgenaue Karten dazu – es ist kein Zufall, dass Audi, BMW und Daimler jüngst HERE gekauft haben – wächst die Basis für die finale Stufe, nämlich das autonome Auto wie etwa ein Robotertaxi.

Bei vielen Menschen weckt diese Entwicklung starkes Misstrauen. Überall Elektronik. Überall Vernetzung. Überall Datensammelei. Wer so fühlt, hat zwei Alternativen: Erstens das Abschalten. Und zweitens den Gebrauchtwagen. Sichern Sie sich einen Golf II oder ein anderes Auto aus der vollmechanischen analogen Ära, falls Ihnen das alles unheimlich ist. (chlo)