Erste Ausfahrt: Volvo XC40 T5

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Mit 247 PS bietet der XC40 T5 vermutlich mehr, als die meisten Käufer in diesem Segment bevorzugen bzw. unterhalten wollen. Volvo verspricht 6,5 Sekunden im Standardsprint und 230 km/h Höchstgeschwindigkeit. Wer dieses Potenzial auch nur ansatzweise ausreizen möchte,sollte sich allerdings auf üppige Fahrtkosten einstellen. Denn diesen Aufbau mit reichlich Schwung voranzutreiben, wird nicht billig. In dieser Hinsicht dürfte der 190-PS-Diesel eine bessere Figur machen. Er hat in XC60 und V90 bereits seine Talente gezeigt und wirde auch hier für weit mehr als ausreichende Fahrleistungen gut sein – bei deutlich geringerem Verbrauch. Anders als im XC60, bei dem die ersten Modelle noch mit einem alleinigen Speicherkat zu Abgasnachbehandlung vom Band liefen, bekommt der XC40 von Anfang an einen SCR-Kat mit AdBlue-Einspritzung.

Alle mit Filter

Im nächsten Jahr kommt zumindest noch ein Dreizylinder mit 156 PS hinzu, möglicherweise auch schon die ersten Antriebsstränge mit Hybridanteil. Sie sollen mittelfristig für eine Zähmung des Flottenverbrauchs sorgen. Positiv: Alle Benziner bekommen von Anfang an einen Partikelfilter.

Wer bereit ist, für Service reichlich Geld hinzulegen, bekommt bei Volvo den neuen Abo-Dienst „Care by Volvo“ angeboten, den die Kreativabteilung mit einer Art Rundum-Sorglos-Paket anpreisen. Man wählt Ausstattung, voraussichtliche Kilometerleistung, Vertragslaufzeit und holt sich sein Fahrzeug je nach Standort beim Händler ab. Von da an ist, abgesehen von Kraftstoff, praktisch alles inklusive: Anmeldung, Wartung, Steuern, Versicherung, selbst die Wagenwäsche, in manchen Märkten das regelmäßige Betanken und die Abholung zum Service. Dazu kommen Reparaturen und Winterreifen samt Einlagerung. Nach zwei Jahren kann der Wagen dann gegen einen neuen getauscht werden. Das ist allerdings nicht gerade ein Schnäppchen: Monatlich werden 1,5 Prozent vom Bruttolistenpreis fällig. Selbst beim nackten Basis-Benziner wären das knapp rund 470 Euro.

Teuer

Doch die Preise sind allgemein nichts für Menschen, die nach einem möglichst maximalen Gegenwert für ihr Geld streben. Die erste Preisliste ist noch recht übersichtlich: Die namenlose Basisausstattung ist derzeit nur mit dem Dreizylinder-Benziner zu kombinieren. Dafür verlangt Volvo 31.350 Euro, worin schon allerlei Assistenten und LED-Scheinwerfer enthalten sind. Dass sich Volvo selbst eine Klimaautomatik noch extra zahlen lässt, wirkt allerdings arg knickrig. Der Schritt zum 190-PS-Diesel oder dem von uns gefahrenen 247-PS-Benziner ist finanziell ein riesiger. Beide sind erst in der gehobenen Ausstattung Momentum zu haben. Der Diesel kostet dann schon 44.800, der Benziner 46.100 Euro. Dann sind zwar 18-Zoll-Felgen und Ledersitze serienmäßig, doch für Navigationssystem, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Einparkhilfe vorn oder Digitalradio wird noch einmal abkassiert.

Im Vergleich mit den ähnlich großen Renault Kadjar, Opel Grandland oder Seat Ateca wird deutlich, wie teuer Volvo seinen Anspruch verkauft. Da können die Verantwortlichen nur hoffen, dass die eingangs beschriebene Erfolgsformel auch mittelfristig zieht. Ein nachlassendes Interesse der Kundschaft an der Modeerscheinung SUV würde viele Hersteller hart treffen. Derzeit deutet allerdings nichts darauf hin. (mfz)