Acht Mittel für glänzenden Lack im Test

Glanzleistung

Die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) hat zusammen mit dem Auto Club Europa (ACE) acht Polituren fürs Auto getestet. Die Resultate sind recht ähnlich, was durchaus verwundert, wenn man sich die Zusammenstellung des Testfeldes etwas genauer anschaut

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Von
  • Martin Franz
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Stuttgart, 18. März 2013 – Die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) hat zusammen mit dem Auto Club Europa (ACE) acht Polituren fürs Auto getestet. Die Resultate sind recht ähnlich, was durchaus verwundert, wenn man sich die Zusammenstellung des Testfeldes etwas genauer anschaut. Um das Ergebnis richtig zu interpretieren, müssen wir vorab einige Begrifflichkeiten klären, die immer wieder gern durcheinandergeworfen werden, übrigens ganz bewusst auch von den Herstellern. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Mitteln: Politur, Wachs und Versiegelung.

Schleifmittel

Eine Politur trägt mit Hilfe von Schleifpartikeln eine winzige Schicht von der Lackoberfläche ab. So werden feine Kratzer im Decklack ausgeglichen, vormals verwitterte Lacke können wieder glänzen. Inzwischen gibt es für fast jeden Lackzustand, der tatsächlich eine Politur nötig macht, verschiedene Mittel. Der Unterschied besteht in der Anzahl der Schleifpartikel: Lackreiniger für besonders stumpfe Lacke haben die meisten Schleifpartikel, „Politur für Neuwagen“ die wenigsten. Allen gemein ist, dass der so aufbereitete Lack im Anschluss unbedingt mit Wachs oder einer Versiegelung geschützt werden sollte – sonst ist der mühsam erarbeitete Glanz schnell wieder dahin. Eine gute Alternative für eine schonende Reinigung ist der Einsatz von Reinigungsknete, die Verarbeitung ist aber nicht ganz einfach.

Glanzschutz

Wachs bringt eine zusätzliche Schicht auf den Lack, die ihn vor Umwelteinflüssen schützt. Wie lange sich dieser Schutz hält, hängt einerseits natürlich vom Mittel selbst ab, andererseits aber auch von den Gegebenheiten: Häufige Besuche in der Waschstraße holen die meisten Wachse zügig wieder vom Lack. Ohnehin sind die Angaben einiger Hersteller, wonach ihre Mittel monatelang halten, mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Eins steht jedoch fest: Regelmäßiges Wachsen vorausgesetzt, ist eine Politur über viele Jahre nicht nötig.

Eine Versiegelung ähnelt auf den ersten Blick einem Wachs, beide sollen schließlich den Lack vor Umwelteinflüssen schützen. Doch eine Versiegelung hält bei ordentlicher Vorarbeit deutlich länger. Dafür kostet sie mehr, und auch die Verarbeitung ist aufwändiger als bei Wachs. Bei einigen Mitteln müssen mehrere Schichten aufgetragen werden, wobei einzelne zum Teil über längere Zeit ablüften sollen. Trotz toller Ergebnisse dürften nur die wenigsten Hobby-Pfleger bereit sein, soviel Zeit und Mühe zu investieren. Übrigens: Mit einer echten Versiegelung haben die meisten Baumarkt-Angebote nur wenig zu tun. Dort wird zwar mit diesem Begriff geworben, meistens handelt es sich aber um Wachs.

Kombimittel

Seit einigen Jahren bieten viele Hersteller auch eine Kombination aus Politur und Wachs an. Das soll die beiden Arbeitsschritte Polieren und Wachsen zu einem zusammenfassen. Zu erkennen sind diese Mittel an Begriffen wie Glanzpolitur, Polish & Wax oder ähnlichem. Die Ergebnisse sind durchwachsen, an der getrennten Verarbeitung von Politur und Wachs führt nach meiner Erfahrung kein Weg vorbei.