African Queen 2

Der Honda Africa Twin eilt ein legendärer Ruf voraus. Sie wurde konzipiert, um auch abseits befestigter Wege lange Distanzen halbwegs komfortabel überbrücken zu können. Zwischen 1988 und 2004 hatte sie einen treuen Fankreis. Nun kommt endlich eine Neuauflage

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Honda, Zweirad
Lesezeit: 8 Min.
Von
  • iga
Inhaltsverzeichnis

Der Honda Africa Twin eilt ein legendärer Ruf voraus. Sie wurde konzipiert, um auch abseits befestigter Wege lange Distanzen halbwegs komfortabel überbrücken zu können. Sie sah bei ihrem Debüt 1988 der Sieger-Maschine der Rallye Paris-Dakar sehr ähnlich, was den Verkaufserfolg ankurbelte. Der 650-cm3-V2 mit 50 PS (später auf 750 cm3 und 60 PS angehoben) erwies sich als außergewöhnlich haltbar, Laufleistungen von über 200.000 km waren für ihn keine Ausnahme, sondern der Normalfall. In Verbindung mit dem großen Tank und dem gelungenen Fahrwerk erfreute sich die Africa Twin seit ihrem Debut 1988 einem riesigen Fankreis, der auf der äußerst zuverlässigen Honda auch die hintersten Winkel der Welt eroberte. Als sie 2004 nach mehreren Evolutionsstufen eingestellt wurde, erhob ihre große Anhängerschar die lautstarke Forderung, nach einer modernen Nachfolgerin. Die von Honda schon 1999 präsentierte XL1000V Varadero schaffte es nie, die Gunst der Africa Twin-Fans zu erobern – zu schwer, zu unhandlich, zu schwach.

Honda hatte schließlich ein Einsehen und schob das Projekt „New Africa Twin“ an. Die Gerüchteküche brodelte lange, wie sie aussehen und wann sie präsentiert werden würde, doch es gab immer wieder Terminverschiebungen. Dann stellte Honda im Oktober 2014 auf der Intermot in Köln einen nur noch leicht getarnten Prototyp namens „True Adventure“ vor, der tatsächlich bis auf einige Details nichts anderes als die neue CRF1000L Africa Twin war. Jetzt endlich gibt Honda nicht nur die ersten offiziellen Fotos von dem neugeborenen afrikanischen Zwilling bekannt, sondern auch einige technischen Daten.

African Queen 2 (15 Bilder)

So wird sie endgĂĽltig aussehen, die neue Honda Africa Twin. Nach langer Entwicklungszeit ist sie endlich serienreif.

Die Verwandtschaft zur legendären Vorfahrin wird durch diverse Design-Akzente unterstrichen. Die Africa Twin wirkt dynamisch und zumindest optisch leicht. Lediglich der mächtige Endschalldämpfer stört das Gesamtbild. Er ist nötig, um den aktuellen, gesetzlichen Vorgaben beim Thema Lautstärke zu entsprechen. Ernüchterung stellte sich für die Fans der alten Africa Twin beim Anblick des Motors ein. Es ist kein V2 mehr, sondern ein Reihenzweizylinder. Er ist eine komplette Neukonstruktion, die so kompakt wie möglich gebaut wurde: Ein Liter Hubraum und nur eine Nockenwelle, um die Abmessungen des Motors kurz zu halten. Der Hersteller verspricht eine hohe Laufkultur und lineare Leistungs- und Drehmomententfaltung über das gesamte Drehzahlband. Gleich zwei Ausgleichswellen sollen die Vibrationen eliminieren.

Als maximale Leistung gibt Honda 95 PS und 98 Nm Drehmoment für ihre Reiseenduro an. Das hört sich in Anbetracht von inzwischen 160 PS starken Power-Triebwerken wie das der KTM 1290 Super Adventure erst einmal ernüchternd an. Aber die Triumph Tiger 800 leistet ebenfalls 95 PS, wenn auch aus einem Fünftel weniger Hubraum, und bietet recht flotte Fahrleistungen.