Jeep Willys MB: Der erste seiner Art

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1937 – Europa rüstete gerade in furiosem Tempo und erschreckender Qualität auf – änderte sich die Meinung des US-Militärs. Es sollte ein Lastenfahrzeug gebaut werden, das von vier Männern über Hindernisse hinweg gehoben werde könnte. Höchste Priorität hatte, dass das Fahrzeug flach sein sollte. Sogar eine liegende Position des Fahrers hätten die Entscheidungsträger dafür in Kauf genommen.

Zwar wurden diese beiden Ideen schnell verworfen, dennoch war das Lastenheft der Ausschreibung von 1938 extrem herausfordernd. Ein Gesamtgewicht von weniger als 590 Kilogramm, flacher als 91 Zentimeter, 272 Kilogramm Nutzlast und diverse Bauartvorschriften, die der Geländegängigkeit zu Gute kommen sollten (geringer Radstand, große Böschungswinkel, Allradantrieb, zuschaltbares Reduktionsgetriebe) sollte das Fahrzeug vorweisen können. 135 Fahrzeughersteller wurden angeschrieben und bekamen 49 Tage für die Entwicklung Zeit (inklusive Bau eines Prototypen). Wie lächerlich und realitätsfern die Vorstellungen des Militärs waren zeigte die Resonanz: nur zwei Firmen nahmen überhaupt am Wettbewerb teil.

Der Erfinder von Jeep geht leer aus

Zum einem American Bantam. Die hatten Karl Probst engagiert um dieses Auto auf die Räder zu stellen. Das Ergebnis hieß Bantam BRC 40 (Bantam Reconnaissance Car – Aufklärungswagen) und begeisterte die zuständigen Militärs. Auch Vertreter von Willys-Overland, dem zweiten Teilnehmer, waren bei der Präsentation dabei und klagten anschließend kurzerhand eine Fristverlängerung ein. Nach insgesamt 120 Tagen präsentierten sie das Willys Quad, oder Willys MA. Das „M“ steht für Military, das „A“ ist einfach nur der erste Buchstabe im Alphabet und soll für die erste Version des Fahrzeugs stehen. Der Willys MA sah dem Bantam BRC (eher wenig überraschend) verblüffend ähnlich, hatte aber einen deutlich stärkeren Motor mit 60 PS und mit 739 Dollar einen geringeren Preis.

Weil Ford von der Regierung mit der Aussicht auf üppige Aufträge zur Teilnahme überredet wurde, gab es kurzfristig noch einen dritten Kandidaten. Ford präsentierte, noch einmal zehn Tage nach Willys, den Pygmy, der ebenfalls ein Bantam-Klon war. Ford war vor allem deswegen an Bord, weil die US-Regierung Sorge hatte, dass weder Willys noch Bantam die geforderten Stückzahlen hätte bauen können.