Mit dem Mokka steigt Opel in das Segment kleiner SUVs ein – und könnte Erfolg damit haben

Kleiner Wachmacher: Ausfahrt im Opel Mokka

Mit dem Mokka steigt Opel nicht nur in ein neues Segment ein, das kleine SUV wird auch zum neuen Hoffnungsträger für die Marke mit dem Blitz. Ist er das zurecht? Wir haben den Mokka erstmals gefahren

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St. Peter-Ording, 19. Oktober 2012 – Über Opel wird derzeit viel geredet, oft genug geht es dabei nicht um Autos, sondern um dem Zustand des Unternehmens. Dabei schlagen sich die Rüsselsheimer eigentlich gut dabei, ihre Modellpalette auf Vordermann zu bringen. Da gibt es – gerade erst vorgestellt – das schicke Cabrio Cascada, den pfiffigen Kleinwagen Adam, der sicherlich seine Freunde finden wird, und natürlich den Mokka, ein SUV, das noch unterhalb der Kompaktklasse angesiedelt ist. SUVs sind nach wie vor das stärkste Wachstumssegment in Deutschland und davon wird der Mokka sicherlich profitieren können, zumal Opel mit diesem kleinen SUV als Trendsetter gelten kann. Wir konnten den Mokka nun erstmals fahren.

Stämmiger Auftritt

Bisher ist das Angebot an kleinen SUVs noch ziemlich überschaubar. Opel nennt den Mini Countryman, den Skoda Yeti, den Mitsubishi ASX und den Nissan Juke als Mitbewerber für den Mokka, mutig, denn sie alle sind größer. Gerade die deutsche Konkurrenz hat in diesem Segment aber so gut wie nichts zu bieten. Obwohl als Klein-SUV positioniert, tritt der Mokka tritt durchaus unbescheiden auf, er ist eine stattliche Erscheinung. Die Abmessungen entsprechen eher einem Kompakt- als einem Kleinwagen. Mit 4,28 Meter Länge ist der Mokka näher am Astra (4,42 Meter) als am Corsa (4,00 Meter).

Von vorne betrachtet dominieren beim Mokka große, weit oben platzierte Scheinwerfer. Die seitlichen und hinteren Fensterflächen fallen klein aus, machen das Fahrzeug deshalb beim Rangieren recht unübersichtlich. Ein silberner Unterfahrschutz vorne und hinten, graue Kunststoffverkleidungen sowie – abgesehen von der Einstiegsversion – serienmäßige 18-Zoll-Räder geben dem Mokka eine robuste Note. Innen ist der Mokka unverkennbar ein Opel, gibt sich dabei aber etwas schicker und moderner als etwa Corsa und Meriva. Pluspunkte sind im Mokka-Cockpit gut ablesbare Instrumente, der angenehm hoch platzierte Sieben-Zoll-Monitor und dank verstärktem Chromeinsatz in den höheren Ausstattungslinien eine ansehnliche Optik. Weitgehend von anderen Modellen der Marke übernommen wurde das Bedienkonzept. Aufgrund einer Vielzahl von Knöpfen und Schaltern ist es auch hier unübersichtlich gestaltet und deshalb während der Fahrt schlecht zu bedienen.

Viel Platz, hoher Sitzkomfort

Für 390 Euro Aufpreis nehmen Fahrer und Beifahrer im Mokka auf Ergonomiesitzen Platz. Sie bieten guten Seitenhalt und darüber hinaus vielfache Verstellmöglichkeiten. Auch im Fond sitzt es sich bequem. Das Platzangebot ist angemessen, Kopf- und Beinfreiheit gehen absolut in Ordnung. Kaum noch gewohnt ist man bei neuen Autos das Nach-vorne-Klappen der Sitzflächen, um die Rückenlehnen umzulegen. Daraus resultiert aber immerhin ein nahezu ebener Ladeboden. Im Normalzustand fasst der Gepäckraum passable 356 Liter, bis unters Dach beladen sind es 1372 Liter.

Von 115 bis 140 PS

Zum Marktstart werden für den Mokka drei Vierzylinder-Motoren angeboten, zwei Benziner und ein Diesel. Basismotorisierung ist ein 1,6-Liter-Sauger mit 115 PS. Mehr Fahrspaß bieten allerdings die beiden stärkeren Aggregate mit Turboaufladung. Der kultivierte, solide 1.4 Turbo leistet 140 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 200 Nm. Noch ein ganzes Stück agiler ist der 1.7 CDTI. 130 PS und 300 Nm sorgen hier stets für guten Durchzug, auch bei Autobahntempo stehen noch ausreichende Kraftreserven zur Verfügung. Von 0 auf 100 beschleunigt der nicht gerade geräuscharme Diesel in 10,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 187 km/h erreicht. Laut Herstellerangabe gibt sich der Mokka 1.7 CDTI dabei genügsam. Nur 4,5 Liter sollen pro 100 Kilometer durch die Benzinleitungen fließen, das entspricht einem CO2-Ausstoß von 120 Gramm je Kilometer. Wie bei allen Varianten mit Schaltgetriebe ist ein Start-Stopp-System Serie. Die sechs Gänge der manuellen Schaltbox lassen sich präzise und leichtgängig einlegen, allein die Schaltwege könnten etwas kürzer ausfallen.

Auf Wunsch mit Allradantrieb

Außer dem Frontantrieb steht für den Mokka auch ein Allradsystem zur Verfügung. Es ist für den Diesel optional erhältlich, den großen Benziner gibt es ausschließlich in der 4x4-Version. Opels kleines SUV ist natürlich nicht für den harten Geländeeinsatz vorgesehen. Abseits befestigter Wege, etwa auf Schotter, Schnee oder – wie in unserem Fall – auf nassem Sand an der Nordseeküste, kommt der Mokka dennoch problemlos zurecht. Das Fahrwerk ist dann auch eher für den alltäglichen Gebrauch auf der Straße ausgelegt. Der Mokka ist nicht zu straff abgestimmt, federt komfortabel und wankt in Kurven nicht. So bietet sich das Auto allemal als Reiseauto auch für lange Strecken an. Eine Spur direkter könnte hingegen die elektrische Servolenkung agieren. Sie ist vor allem in der Mittellage etwas indifferent.

Gut ausgestattet

Als frontgetriebener 115-PS-Benziner kostet der Mokka ab 18.990 Euro. Acht Airbags, ein CD-Radio, elektrische Fensterheber vorn, ein Tempomat und eine Klimaanlage sind immer dabei. Ebenfalls im Serienumfang enthalten sind eine Berganfahrhilfe und ein Bergabfahrassistent. Letzterer meistert steile Abfahrten in einer vorher festgelegten Geschwindigkeit ohne Gasgeben oder Bremseingriffe durch den Fahrer. Bereits in der mittleren Ausstattung gibt es für 1600 Euro mehr darüber hinaus auch Nebelscheinwerfer, einen Fernlichtassistenten, rundum elektrische Fensterheber und 18-Zoll-Leichtmetallräder. Als einzelne Extras bietet Opel zusätzlich einige nicht klassenübliche Extras an. Dazu gehören ein beheizbares Lenkrad, das adaptive Fernlicht AFL+, ein Spurverlassenswarner, Verkehrszeichenerkennung und Frontkollisionswarner sowie das in den Heckstoßfänger integrierte Fahrradträger-System Flex-Fix. (imp)