Der neue Range Rover bleibt konservativ aber speckt deutlich ab

Neuer Range Rover: erstes SUV-mit Alu-Monocoque

Der neue Range Rover bekommt als erstes SUV eine Karosserie in Aluminium-Schalenbauweise. Auch deswegen wird er über 400 Kilogramm leichter. Optisch bleibt er sich treu – ein konservativer Vertreter des Genres

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  • rhi/ggo

Schwalbach, 16. August 2012 – Zehn Jahre nach dem Start des aktuellen Modells schickt Land Rover den Nachfolger des Range Rover an den Start. Anders als beim sehr mutig geformten Evoque setzt der Hersteller in der Oberklasse der SUVs auf kontinuierliche Weiterentwicklung der klassisch-konservativen Linie.

Mehr Platz im Fond

Mit konkreten Daten hält sich der Hersteller noch zurück, so wird von ähnlichen Grundmaßen wie beim Vorgängermodell gesprochen. Der derzeitige Range Rover ist 4,97 Meter lang, 2,03 Meter breit und 1,99 Meter hoch. Optisch bleibt der Nachfolger der klassischen Linie treu, schlägt aber gerade in der Frontansicht eine Brücke zum Evoque. Auch im Innenraum ist die Familienähnlichkeit erkennbar, allerdings kommen im neuen Range Rover noch stärker Leder und Edelhölzer zum Einsatz. Zudem wurden das Geräuschniveau reduziert und mehr Platz geschaffen: Die Passagiere im Fond können sich über rund zwölf Zentimeter mehr Beinfreiheit freuen.

Erste SUV mit Alu-Monocoque

Das Highlight des neuen Range Rover ist seine Vollaluminium-Monocoque-Karosserie. Sie soll um bis zu 39 Prozent leichter sein als die bisher eingesetzte Stahlkarosserie. Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs sinkt um bis zu 420 Kilogramm. Dennoch bleibt der Wagen über der Zwei-Tonnen-Marke, bislang brachte er mindestens 2,6 Tonnen auf die Waage. Land Rover verspricht sich von dem neuen Konzept sowohl weniger Verbrauch als auch Pluspunkte beim Handling. Das Fahrwerk des Range Rover besteht wie die Karosserie aus Aluminium und arbeitet mit einer adaptiven Steuerung inklusive einer weiterentwickelten Luftfederung. Die zweite Generation des so genannten "Terrain Response Systems" passt die Fahrzeugsteuerungen automatisch an Untergrund und Umgebung an.

Die Vollaluminium-Schalenbauweise wird bei einem SUV erstmals eingesetzt, schreibt Land Rover. Bei Pkws ist das Verfahren dagegen schon eingeführt, wenn es auch eine exotische Lösung geblieben ist. Die Karosserie des Jaguar XJ von 2002 wurde ebenfalls aus Aluminiumblechen geformt, es war die erste Lösung dieser Art in Großserie. Das Verfahren stellt hohe Anforderungen an den Materialaufbau und die Umformtechnik, weil Aluminiumbleche beim Umformen leichter reißen als Stahl.

Marktstart Anfang 2013

Unter der Haube des neuen Range Rover kommen V8-Benziner und Diesel mit sechs oder acht Zylindern zum Einsatz. Alle Aggregate sind an einen permanenten Allradantrieb gekoppelt. Vorgestellt wird der neue Range Rover Ende September 2012 auf dem Pariser Autosalon, dann will der Hersteller auch weitere Details zur Technik und den Preisen bekanntgeben. Zu den deutschen Händlern rollt das Luxus-SUV Anfang 2013. (imp)