Quo vadis, Bimota?

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Doch zunächst gab es in Deutschland ein bizarres Gerangel um den Importeur. Der Ex-Rennfahrer Stefan Prein pochte auf einen alten Vertrag, dass er alleiniger Deutschland-Importeur sei, wohingegen die neuen Bimota-Besitzer den Federbein-Hersteller Benny Wilbers den Vorzug gaben. Wilbers war fortan für die Lieferung von Bimotas nach Deutschland, Österreich, die Benelux-Länder und Schweiz zuständig.

Regeländerung für Bimota

Für den Einstieg von Bimota in die Superbike-WM änderte Veranstalter Dorna sogar die Regeln: Statt 2000 Einheiten mussten nur noch 1000 Einheiten in zwei Jahren von dem betroffenen Modell verkauft werden und für die Rennteilnahme wären es für die Bimota BB3 nur 125 Exemplare innerhalb der nächsten vier Monate. Bei einem Stückpreis von satten 43.500 Euro war aber selbst das ein utopisches Unterfangen. Den Motorenspender BMW S 1000 RR gibt es schon für 16.950 Euro und der ist sicher nicht langsamer als die BB3.

Dabei machten die beiden Bimota BB3 unter Christian Iddon und Ayrton Badovini in der Superbike-WM zunächst einen guten Job und erreichten ordentliche Platzierungen. Bis dann am 28. August Bimota von der Superbike-WM ausgeschlossen wurde. Der Hersteller konnte nicht einmal ansatzweise die erforderlichen Stückzahlen vorweisen. Anscheinend wurden bislang ganze 40 BB3 verkauft und die litten auch noch unter Elektronikproblemen. Dabei waren nach den ersten Erfolgen in der WM etliche Bestellung eingegangen, aber angeblich warten immer noch 60 Kunden auf die Auslieferung ihrer Motorräder. Doch Bimota kann nicht liefern. Importeur Benny Wilbers machte Druck in Rimini, weil seine Kunden langsam ungeduldig wurden. Als Reaktion kündigte Bimota ihm den Importeursvertrag.

Keine Motoren

Marco Chiancianesi und Daniele Longoni machen BMW verantwortlich, weil sie die Motoren nicht liefern. BMW weist auf ausstehende Rechnungen hin, die Bimota nicht beglichen hat. Offensichtlich fehlt bereits nach einem Jahr das Geld, und wie es reinkommen soll, weiß wohl nur die Geschäftsführung. Hoffentlich. Denn das Bimota-Programm besteht, abgesehen von der BB3, fast nur aus Modellen, die von den luftgekühlten Ducati-Zweiventil-Motoren angetrieben werden. Den produziert Ducati aber gar nicht mehr.