250 PS starker Kompaktsportler will GTI und Co. jagen

Renault Mégane Coupé R.S. im Fahrbericht

Einst war der Golf GTI die Referenz, wenn es um sportliche Kompakte ging, doch die 210 PS des aktuellen Modells werden von anderen Serienwagen überboten. Der Franzose lockt mit 250 PS zum Kampfpreis

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
27 Bilder
Lesezeit: 7 Min.
Von
  • mn
Inhaltsverzeichnis

Marbella (Spanien), 26. Oktober 2009 – Einst war der Golf GTI die Referenz, wenn es um sportliche Kompaktwagen ging. Doch die 210 PS des aktuellen GTI markieren nicht die aktuelle Leistungsspitze: Der Plattform-Bruder Seat Léon Cupra bietet da schon 240 PS, der Mazda 3 MPS bringt es gar auf 260 PS. VW selbst bietet in Kürze den Scirocco R mit 265 sowie den Golf R mit 270 Pferdestärken an. Und im Ford Focus RS wütet gar ein 305-PS-Motor. Mit dem 250 PS starken Mégane Coupé R.S. will jetzt auch Renault erfolgreich im Revier der kompakten PS-Protze wildern.

26 PS mehr als der Vorgänger

Auch wenn man sich beim französischen Hersteller selbst nicht ganz einig zu sein scheint, so wurde uns für den Mégane die Schreibweise "R.S." als einzig korrekte dargelegt. Das Kürzel steht für das Tochterunternehmen "Renault Sport", das unter anderem für die Motorsportaktivitäten der Marke verantwortlich ist. Bereits von der bis 2008 gebauten zweiten Mégane-Generation gab es ein R.S.-Modell, das es auf 224 PS brachte. Auch eine sportliche Dieselversion mit 173 PS fuhr mit dem R.S.-Label. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das neue Topmodell ausschließlich in der dreitürigen Coupé-Variante zu haben, die schon in der Standardausführung deutlich dynamischer auftritt als der fünftürige Bruder.

Zurückhaltend oder kernig

Angetrieben wird der – gemeinsam mit dem Laguna Coupé 3.5 V6 – schnellste Renault im aktuellen Modellprogramm von einem Vierzylinder-Turbo mit zwei Litern Hubraum. Bei zurückhaltender Fahrweise agiert die Maschine zahm und leise. Beim beherzten Tritt aufs Gaspedal bietet der Sport-Mégane jedoch kernigen, leicht grummeligen Motorsound, wie man ihn sich wünscht. Bereits ab 1900 Umdrehungen stehen 80 Prozent des Durchzugsvermögens parat, ab 3000 Touren liegt dann das maximale Drehmoment von 340 Nm an. Nur bei Vollgas hat der Fronttriebler leichte Schwierigkeiten, die Leistung über die beiden Vorderräder sicher auf den Asphalt zu bringen. Die Fahrleistungen können sich sehen lassen: Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 245 km/h erreicht, in zügigen 6,1 Sekunden gelingt der Sprint auf Tempo 100. Damit spurtet der Dreitürer fast eine halbe Sekunde schneller als ein Scirocco R (6,5 Sekunden) und drei Zehntel besser als der Seat Léon Cupra (6,4 Sekunden). Renault gibt für den R.S. einen Durchschnittsverbrauch von 8,4 Liter Super an. Fasst man den französischen Kompakt-Sportler jedoch nicht mit Samthandschuhen an, müssen zweistellige Werte einkalkuliert werden.