Schalt-Blitz: das ASG im Lamborghini Aventador

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Nicht eins nach dem anderen

Lamborghini beschreibt die Besonderheit in vereinfachter Form so: Bei einem normalen Getriebe liegen die Gänge, zum Beispiel 2 und 3, nebeneinander. Beim Schalten wird nun über die Schaltstange die Schaltmuffe mit Synchroneinheit vom 2. über Neutral zum 3. Gangrad geschoben. Der eine Gang muss also herausgenommen werden, bevor der nächste eingelegt werden kann. Das kann ISR besser: Die Gangräder sind voneinander getrennt, die Schaltmuffen werden von voneinander unabhängigen Schaltstangen betätigt. Während der eine Gang herausgenommen wird, kann somit der andere fast gleichzeitig eingelegt werden. So schaltet das Getriebe laut Lamborghini etwa 40 Prozent schneller als das e.gear-Getriebe im Modell Gallardo.

Das heißt natürlich, dass die geöffnete Kupplung schneller wieder schließen kann und die Zugkraftunterbrechung kürzer ausfällt, laut Lamborghini kaum 50 Millisekunden. Für das bei vielen Autos mit ASG gewohnte Kopfnicken bleibt da kaum genügend Zeit. Das gilt übrigens für sämtliche Schaltvorgänge vom 1. bis zum 7. Gang, weil sämtliche aufeinanderfolgenden Gänge von jeweils unterschiedlichen Schaltstangen betätigt werden.

Die Sport-Spezialisten

Das Lamborghini-ISR-Getriebe stammt nicht von einem der "Großen" wie Getrag, sondern von dem italienischen Getriebespezialisten Graziano, der zum Oerlikon-Konzern gehört. Graziano ist ein kleiner Anbieter, der auf Getriebe für Sportwagen spezialisiert ist. Zweiter im Bunde ist die britische Firma Vocis, ebenfalls eine Oerlikon-Tochter. Während bei Graziano eher die Mechaniker zugange sind, kümmert sich Vocis um Fragen der Getriebesteuerung. Vocis besteht auf der Feststellung, dass ohne eine saubere Abstimmung der Getriebesteuerung die von Lamborghini gewünschte Schaltqualität nicht möglich wäre.