Schlussbilanz der 15.000 Kilometer-Probefahrt in der Mazda 6 Limousine

Der bessere Passat?

Nach acht Monaten und 15.000 Kilometern Probefahrt fährt der Mazda 6 Sports-Line 2.0 Skyactiv-G zurück zu Mazda-Deutschland nach Leverkusen. Unsere Prognose: Mit solchen Autos werden es die Japaner wieder ganz nach oben schaffen

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München, 20. Dezember 2013 – Schade: Nach acht Monaten und 15.000 Kilometern Probefahrt fährt der Mazda 6 Sports-Line 2.0 Skyactiv-G zurück zu Mazda-Deutschland nach Leverkusen. Unsere Prognose: Mit solchen Autos werden es die Japaner wieder ganz nach oben schaffen.

Chic und praktisch

Neben der ansehnlichen Gestaltung bietet die Karosserie ein gutes Raumangebot inklusive großzügigem Kofferraum. Er schluckt im Normalzustand 489 Liter, mit umgelegten Rücklehnen (was per Hebelzug vom Kofferraum geht) passen auch längere Möbeleinkäufe hinein.

Besonders schön ist die exakte Handhabung des Mazda: Ob Schaltung, Lenkung oder Pedalkräfte, alles ist fein austariert und reagiert präzise auf die Kommandos des Fahrers. Bestes Beispiel ist die knackige Handschaltung im MX-5-Stil. Das von einigen Kollegen als zu straff empfundene Abrollverhalten der 19-Zoll-Alus mit 225er-Bereifung ist Geschmackssache, nicht aber die Bedienschwächen im Detail, sei es beim günstigen TomTom-Einbaunavi oder dem nicht beleuchteten Knopf für die Spiegelverstellung in der Tür. Was Assistenzsysteme angeht, lässt sich der 6 nicht lumpen, doch das fiese Brummen des (offiziell LDWS genannten) Spurhalteassistenten sorgt dafür, dass er die meiste Zeit deaktiviert bleibt.

Der 165 PS starke Ottomotor klingt unter Last kernig. Der Zweiliter-Saugbenziner arbeitet mit einer hohen Verdichtung von 14:1. Übermäßig lebendig wirkt er nicht, dafür ist er aber sehr sparsam. Als Mildhybrid nutzt er als Stromspeicher einen Kondensator, der die Bremsenergie speichert und sie zum Betrieb der elektrischen Verbraucher nutzt. Das zahlte sich neben dem obligatorischen Start-Stopp-System im Langzeittest aus. Ab Werk ist der Mazda 6 2.0 Skyactiv-G mit 5,9 Liter auf 100 Kilometer angegeben. Wir erreichten im Schnitt immer noch respektable 7,3 Liter. Die Limousine hat immerhin BMW-5er-Format und wurde von verschiedenen Fahrern über ständig wechselnde Strecken bewegt. Besonders auffallend sind die Extremwerte. Unser Maximum lag bei 8,2 Liter, mit 120 km/h und Tempomat wurden aber auch minimale 5,6 Liter geschafft. Wer braucht da noch einen Diesel?

Sparsam im Verbrauch, günstig in der Anschaffung

Zu guter Letzt bleibt Mazda sich bei der Preisgestaltung treu: Unser Testwagen kostete laut Liste 35.240 Euro. Klingt viel, bietet aber auch viel. Als Extras stecken in dieser Summe nur Lederpolster mit elektrischer Verstellung (1.800 Euro), Metalliclack (550 Euro) und das Navi (500 Euro). Zum Vergleich: Eine ähnlich ausgestattete VW Passat Limousine mit 160 PS würde über 41.000 Euro kosten, also gut 6000 Euro mehr. Schon deswegen ist der Mazda 6 eine interessante Alternative zum üblichen Dienstwagen-Einheitsbrei. (imp)