Der schwedische Autobauer setzt vermehrt auf Social Media, um seine Kunden zu erreichen

Sozialplan: Saab engagiert den Blogger Steven Wade

Nachdem Steven Wade jahrelang erfolgreich ein Saab-Portal betrieb, hat ihn Saab kurzerhand verpflichtet. Er soll mit seinen Erfahrungen dabei helfen, das Marketing in sozialen Netzwerken auszubauen

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Von
  • ggo
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Hannover, 16. März 2011 – Normalerweise interessieren uns Personalmeldungen nur am Rande, doch diese ist etwas Besonderes. Der schwedische Autohersteller Saab hat den australischen Blogger Steven Wade für sein weltweit tätiges Marketing-Team engagiert. Der Saab-Enthusiast Wade betrieb bisher das Portal saabsunited.com, in dem er sich mit nichts anderem als Saab befasste. Dort stellt er sich als "Swade" vor, was sich ziemlich nach Swede anhört – er ist halt ein echter Saab- und Schweden-Fan.

Auf ins Gewühl

Für Saab-Kommunikationsdirektor Mårten Wahlstedt spielen Social-Media-Plattformen eine wichtige Rolle im Marketing-Mix des Unternehmens. Über Plattformen wie Facebook oder YouTube die Kunden zu erreichen, sei "von höchster Bedeutung" für den Autobauer. In jüngerer Zeit habe Saab eine enorme Resonanz aus der Online Community erlebt. Man wolle deswegen die Expertise in diesem Bereich stärken. Die Videos zum neuen 9-5 SportCombi und dem IQon-Infotainment-System seien zum Beispiel auf YouTube über 100.000-mal angeschaut worden – und das innerhalb weniger Tage.

Unschätzbares Wissen

Steven Wade hatte bereits eine Schlüsselrolle gespielt, als er während der Verhandlungen des Verkaufs von Saab durch GM mit seinem Blog für weltweite Unterstützung gesorgt habe, heißt es bei Saab, wo man sehr dankbar ist. Er habe zudem einen "unschätzbaren" Einblick in die Mechanismen erhalten, die bei der Kommunikation mit Kunden über Social Media gelten. Steven Wade wird nun also von der Insel Tasmanien nach Melbourne wechseln und dort ab Anfang April als Teil des "Interactive Marketing Teams" arbeiten. Das somit verwaiste Portal saabsunited.com soll laut Saab "unter unabhängiger Führung … weiter eine wichtige Rolle für Saab und seine Kunden spielen", was fast ein wenig widersprüchlich klingt.

Alles ausschwärmen

Doch interessant an dieser Personalmeldung ist vor allem, mit welcher Konsequenz einige Autohersteller neue Wege in der Öffentlich­keits­arbeit suchen und nutzen. (Nicht nur) Saab gewährt neuerdings auch völlig freien Zugang auf seine Presseseiten – vor noch nicht allzu langer Zeit bekamen nur akkreditierte Journalisten Zugang. Das könnte man so verstehen: Weil soziale Netzwerke ein reges Eigenleben haben, lässt sich der Informationsfluss zwar kaum kontrollieren. Aber immerhin fließen sie ungehindert und ungefiltert – 2:1. Soziale Netzwerke sind trefflich dafür geeignet, erfolgreich Marketing zu machen und dabei einen heimeligen Direktkontakt mit der Zielgruppe aufzubauen, ohne dass irgendwelche Meinungswächter stören.