Stark wie nie

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Beim RCZ R verstärkt sich die Problematik noch, auch wenn Peugeot ein Torsen Sperrdifferential einbaut. Das macht seine Sache im Rahmen des Möglichen gar nicht schlecht – Wunder sollte indes keiner erwarten. Wenn, wie bei unserer Ausfahrt, noch die Fahrbahn nass ist, hat der Fahrer die Wahl zwischen immer wieder durchdrehenden Vorderrädern oder deutlicher Rücknahme des Gaspedals. Beides macht bei solch einem Auto nicht so richtig Spaß. Unter Volllast tut sich der flotte Franzose einfach schwer, die maximal 330 Nm Drehmoment sauber auf die Straße zu bringen.

Dazu hat Peugeot die stärkste Version mit einem nochmals strafferen Fahrwerk versehen. Schon die schwächeren Modelle kommen auf mäßigen Landstraßen kaum zur Ruhe, auch hier ist das Topmodell noch extremer. Ist die Straße ohne Verwerfungen, kann der Franzose ziemlich hohe Kurvengeschwindigkeiten erreichen – vermutlich könnte er in diesem Fall schneller, als sich die meisten Fahrer trauen werden. Im Alltag ist die Unnachgiebigkeit wie so vieles im Leben aber Geschmackssache. Zweifel an der Beschaffenheit des Untergrundes bleiben hier nie. Positiv: Die groß dimensionierte Bremsanlage mit 380-Millimeter-Scheiben packt fest zu und ermöglicht rasches Verzögern. Wer sich auf der Rennstrecke austoben will, kann das ESP ausschalten.

Nicht perfekt

Innen hat Peugeot das Cockpit mit Leder bezogen, was schick aussieht und den RCZ R nobler wirken lässt als die anderen RCZ-Modelle. Leider fallen so die sonst noch sichtbaren, billigen Kunststoffe umso mehr auf. Einige Teile sind auch nicht hundertprozentig exakt eingepasst, was freilich nur auffällt, wenn man genauer hinschaut. Von der Perfektion eines deutlich teureren Audi TT ist der Peugeot, was die Verarbeitung betrifft, ein gutes Stück entfernt. Die serienmäßigen Sportschalensitze mit ausgeprägten Wangen geben Oberkörper und Beinen auch in Kurven perfekten Seitenhalt.

Preiswerte Audi-Alternative

Der Peugeot RCZ R kommt Anfang 2014 zu einem Einstiegspreis von 41.500 Euro zu den Händlern. Das sind über 10.000 Euro mehr als für die bisherige Topversion, was durch die üppige Serienausstattung nur teilweise wieder wettgemacht wird. Der stärkste Peugeot, den es je gab, ist aber auch rund 5000 Euro günstiger als der Audi TTS. Die könnte für einige Interessenten den Ausschlag geben. (mfz)