Weg für Beimischung von mehr Biosprit frei
- Gernot Goppelt
Die Industrie kann herkömmlichem Kraftstoff künftig bis zu 10 Prozent Ethanol beimischen. Verpflichtet werde sie dazu aber nicht, teilte Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans am Mittwoch in Berlin mit. Anbieter, die allen Kraftstoffen Bioethanol beimischen, müssten bis 2013 eine Sorte anbieten, die höchstens fünf Prozent davon enthält, weil nicht alle Motoren mehr davon vertrügen. Mit einem entsprechenden Beschluss habe das Bundeskabinett die Voraussetzung für die Umsetzung einer EU-Richtlinie geschaffen. Die Bestätigung durch den Bundesrat steht aber noch aus.
Wegen technischer Probleme mancher Altmotoren vor allem von Importautos war vor rund zwei Jahren das Ziel eines Ethanol-Beimischungsanteils von zehn Prozent zurückgenommen worden. Technische Bedenken seien aber ausgeräumt, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums.
Ende 2007 hatte die Große Koalition die "Roadmap Biokraftstoffe" vorgestellt, nach der unter anderem der Ethanolanteil in Benzin um 10 Prozent steigen sollte. In der Folge stellte sich heraus, dass viele Pkw mit Ottomotoren nicht für diesen hohen Ethanolanteil geeignet sind. Im April 2008 stellte daraufhin auch der damalige Umweltminister Gabriel die Einführung von Biosprit in Frage, kurz darauf wurden die Planungen der Regierung auf Eis gelegt. (Mit Material der dpa) (ggo)