Mozilla Firefox OS: Ärger mit dem Referenzgerät

Wer ein Betriebssystem ausliefert, tut gut daran, seinen Entwicklern ein brauchbares Testgerät anzubieten – wenn die Entwicklung ausschließlich im Emulator erfolgt, ist die Akquise von Entwicklern um einiges schwieriger.

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Von
  • Tam Hanna

Wer ein Betriebssystem ausliefert, tut gut daran, seinen Entwicklern ein brauchbares Testgerät anzubieten – wenn die Entwicklung ausschließlich im Emulator erfolgt, ist die Akquise von Entwicklern um einiges schwieriger.

Mozilla hat per se keine Probleme mit Gerätepartnern – neben Alcatel hat ZTE Hardware in Arbeit, beide stellen diese sogar regelmäßig auf Kongressen aus. Trotzdem wählt Mozilla ein kleines spanisches Unternehmen als Partner aus – das Startup GeeksPhone geistert seitdem mit schöner Regelmäßigkeit durch die IT-Presse.

In der Slowakei fanden sich einige Unternehmen, die – mehr oder weniger der Gaudi halber – erste Schritte mit dem Betriebssystem wagen wollten. Leider war schon der Versuch, ein Gerät zu bekommen, nur höchst selten von Erfolg gekrönt. Wochen nach der Erstauslieferung ist der Shop immer noch die meiste Zeit "out of stock".

Wenn Geräte denn verfügbar sind, ist die Lage nicht viel besser. Die als Fulfillment-Partner dienende spanische Kleinbank hat mit Kreditkarten der meisten Anbieter enorme Probleme – sowohl Prepaid-Visacards aus der Deutschland als auch fünfstellig gedeckte VISA-Karten slowakischer Privatbanken wurden abgelehnt. Kundensupportanfragen zu diesem Thema wurden komplett ignoriert.

Hat man erst einen Peak in der Hand, ist der Kampf immer noch nicht ausgestanden. Viele der Geräte zeigen einige Minuten nach dem Start den in der Bildergalerie gezeigten "Pixel Dance" an – die als Remedy vorgeschlagene Methode des Einspielens neuer Software bringt nichts, der Kundensupport reagiert logischerweise ebenfalls nicht.

GeekPhone Peak (5 Bilder)

Verpackung I

Peak wird in einer vergleichsweise billig verarbeiteten Schachtel ausgeliefert.

Mozilla hat – zumindest nach Auffassung des Mobilisten – noch nicht entschieden, was man sein möchte. Will das Unternehmen eine "karibische Insel der Handcomputertechnik" sein, in der alles mal schlechter, mal besser funktioniert und die Leute in den Tag hineinleben. Oder sieht man sich als seriöser Anbieter einer leistungsstarken Handcomputerplattform?

Derzeit deutet vieles auf Ersteres hin – neben der immer noch fehlenden Monetarisierungsmöglichkeit gibt es auch im Backend einige Nervigkeiten, die in einem späteren Artikel an dieser Stelle beleuchtet werden. Wenn die Firma ernst genommen werden möchte, muss sie sich auch so verhalten – das Anbieten eines brauchbaren und in Massen verfügbaren Testgeräts wäre ein guter erster Schritt in diese Richtung.

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