Parallele Installation im UEFI-Modus
Kann man eigentlich auf einem UEFI-System mehrere Betriebssysteme parallel installieren, insbesondere außer Windows auch Linux?
Kann man eigentlich auf einem UEFI-System mehrere Betriebssysteme parallel installieren, insbesondere außer Windows auch Linux?
Ja, und zwar auf zwei verschiedene Arten. Windows im UEFI-Modus findet seine Systempartition ausschließlich in einer GUID-Partitionstabelle (GPT) – auf Computern mit einer einzigen Festplatte, etwa Notebooks, müssen also auch parallel installierte Betriebssysteme damit umgehen können. Das ist bei den 64-Bit-Versionen von Windows Vista und 7 sowie bei Windows Server 2008 R2 und Home Server 2011 der Fall. Linux kann das im Prinzip auch, doch erst wenige Distributionen kooperieren mit real existierenden UEFI-Ausführungen.
Erfolgreich im UEFI-Modus installieren konnten wir die Beta-Version 2 von Ubuntu 11.10 x86-64, und zwar parallel auf dieselbe GPT-Festplatte, von der sowohl Windows 7 als auch Windows Home Server 2011 alternativ starteten. Der Linux-Bootmanager nistet sich genau wie der Windows-Bootmanager auf der EFI System Partition (ESP) ein: Ubuntu verwendet die Datei grubx64.efi im Verzeichnis \EFI\ubuntu, der Windows-Bootmanager liegt unter \EFI\Microsoft.
Das jeweils gewünschte Betriebssystem wählt man beim Start des Rechners in einem Menü, welches die Firmware erzeugt: Je nach Mainboard ruft man es mit den Funktionstasten F8, F10, F11 oder einer anderen auf – siehe Handbuch. In unseren Versuchen, bei denen wir Ubuntu später als Windows installiert hatten, ließ sich das standardmäßig zu startende Betriebssystem nachträglich nicht ändern – es blieb bei Windows. Das Linux-Tool efibootmgr zeigte jedoch eine andere Boot-Reihenfolge an, hier gibt es also noch Pannen.
Bei den meisten Rechnern mit UEFI-Firmware können Sie parallel zu einem im UEFI-Modus startenden Windows auch weitere Betriebssysteme installieren, die nicht UEFI-tauglich sind, sondern ein klassisches BIOS verlangen. Die meisten UEFI-Firmwares können nämlich optional ein Compatibility Support Module (CSM) laden, um BIOS-Kompatibilität herzustellen. Für ein 32-Bit-Windows, das von GPT-Medien nicht startet, ist dann allerdings ein weiteres Bootmedium erforderlich, etwa eine zweite Festplatte mit Master Boot Record (MBR). Je nach Firmware muss man wiederum beim Systemstart die jeweils richtige Option im Boot-Menü wählen, andere laden das CSM automatisch je nach Bootmedium: Eine solche Firmware sucht darauf nach einem EFI-Bootloader und verwendet das CSM, falls sie keinen findet. (ciw)