Speicher-Timing bei Athlon-Boards

Mein Athlon-Mainboard mit Irongate-Chipsatz stürzt immer ab. Kann das an den BIOS-Einstellungen für den Hauptspeicher liegen?

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Mein Athlon-Mainboard mit Irongate-Chipsatz stürzt immer ab. Kann das an den BIOS-Einstellungen für den Hauptspeicher liegen?

Der Irongate-Chipsatz von AMD erweist sich im Umgang mit Speichermodulen tatsächlich als recht empfindlich. Schlechte PC100-Module oder falsche Timing-Einstellungen quittiert er gnadenlos mit Abstürzen. Vor allem funktioniert das automatische Auslesen der Parameter oft nicht besonders gut.

Als Abhilfe muss man diese Automatik abschalten und die Timings manuell einstellen. Dazu setzt man im ‘Advanced Chipset Setup’ die Option ‘SDRAM Timing setting by’ auf ‘manual’ statt auf ‘auto’; in einigen BIOS-Setups heißt die Option auch ‘Configure Timing by SPD’ und muss auf ‘Disabled’ stehen.

Danach können die Timing-Werte einzeln geändert werden. Meistens reicht es wohl aus, die CAS Latency von zwei auf drei zu setzen, doch auch die anderen Werte sollte man überprüfen. AMD gibt im Datenblatt Empfehlungen für eine sichere Konfiguration:

- TCL (CAS Latency): 3 Cycles
- TRP (RAS Precharge): 3 Cycles
- TRCD (RAS to CAS Latency): 3 Cycles
- TRC (Bank Cycle Time): 8 Cycles
- TRAS (RAS Active Time): 7 Cycles
- PH Limit (Page Hit Limit): 32 Cycles
- IC (Idle Cycle Limit): 8 Cycles

Nicht alle BIOS-Setups bieten die kompletten Einstellungen an, zum Teil heißen die Optionen auch etwas anders. Für die ersten fünf Parameter bedeuten kleinere Zahlen kürzere Wartezeiten, also mehr Geschwindigkeit auf Kosten der Sicherheit. Im Unterschied dazu steigt bei den letzten beiden die Fehlerwahrscheinlichkeit mit höheren Werten.

Die Irongate-Versionen ab C5 beherrschen die Funktion ‘Super Bypass’, die den Speicherzugriff beschleunigt. Einige BIOS-Varianten schalten sie automatisch ein, falls TRCD <3 und TRC <8 sind.

Falls das System mit den empfohlenen Einstellungen 3,3,3,8,7 bei ausgeschaltetem Super Bypass nicht läuft, liegt der Fehler woanders - oder die PC100-Module sind defekt. Als erster Optimierungsversuch bietet sich 3,3,2,7,7 bei aktiviertem Super Bypass an. Da die ersten drei Parameter den größten Einfluss auf die Speichertransfer-Geschwindigkeit haben, macht auch ein Test mit 3,2,2 oder 2,3,2 Sinn, bei guten oder PC133-Modulen könnte auch 2,2,2 stabil laufen. Zur Überprüfung der tatsächlich eingestellten Zugriffscharakteristika dient das Programm ctia von unserer Homepage (ftp.heise.de/pub/ct/ctsi/ctia.zip). (jow) (jow)