Wo ist mein RAM?

Ich habe mein Mainboard mit vier 1-GByte-Speicherriegeln bestückt. Je nach eingesetzter Grafikkarte kann ich aber nur 3 bis 3,8 GByte nutzen.

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Ich habe mein Mainboard mit vier 1-GByte-Speicherriegeln bestückt. Je nach eingesetzter Grafikkarte kann ich aber nur 3 bis 3,8 GByte nutzen.

Unterhalb der 4-GByte-Grenze reserviert das BIOS einen Teil des Adressraums für AGP- und PCI-Karten; Treiber können weitere Bereiche beanspruchen. Der dort liegende physische Speicher ist für das Betriebssystem nicht mehr nutzbar. Wie viel Speicher tatsächlich verloren geht, hängt von der Hardware-Ausstattung und den Treibern ab, lässt sich aber kaum konkret vorhersagen.

Im Allgemeinen fällt mindestens ein Bereich der Größe des Grafikkarten-Speichers weg, zuzüglich der so genannten AGP Aperture. Dabei handelt es sich um einen vom BIOS reservierten Adressbereich, über den die Grafikkarte via AGP auf zusätzlichen Speicher zugreift. Die Graphics Address Remapping Table (GART) blendet in diesen Adressraum nach Bedarf Hauptspeicher ein, der dann dem Betriebssystem nicht mehr zur Verfügung steht. Einige Systeme bemerken anscheinend nicht, dass sich im Adressraum der AGP Aperture bereits Hauptspeicher befindet und reservieren zusätzlichen Speicher. Intel selbst beschreibt beispielsweise für das Mainboard D875PBZ den Fehler, dass Speicher in der doppelten Größe der AGP Aperture verloren geht. Ähnliche Fehler dürften in vielen Treibern und BIOS-Versionen lauern.

Mit dem Einsatz von 64-Bit-Betriebssystemen in Verbindung mit x86-64-Prozessoren (AMD Athlon 64, Opteron sowie die EM64T-fähigen Versionen des Intel Pentium 4 und Xeon) lässt sich der verlorene physische Speicher dadurch wieder nutzbar machen, dass das BIOS ihn oberhalb der 32-Bit-Grenze wieder „anklebt“. Dazu sind aber spezielle BIOS-Versionen nötig, die wohl nur für ausgewählte Mainboards zu haben sein dürften. (ciw) (ciw)