Nvidia erzürnt Nutzer mit Übertaktungssperre für Notebook-Grafikchips

Mobile Maxwell-GPUs lassen sich seit dem GeForce-Treiber 347.09 nicht mehr übertakten. Nvidia hat die Funktion gesperrt.

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Nvidia erzürnt Nutzer mit Übertaktungssperre

Gaming-Notebooks mit Maxwell-Chips lassen sich nicht mehr übertakten. Nvidia hat in aktuelle Treiber eine Sperre eingebaut.

(Bild: Nvidia)

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Bestimmte Notebook-Grafikeinheiten der GTX-900M-Serie lassen sich nicht mehr übertakten, wenn man den GeForce-Treiber 347.09 oder neuer einsetzt. Dies hat Nvidia in seinem GeForce.com-Forum bestätigt. Betroffen sind Module mit GM204-Grafikchips, also die GeForce GTX 965M, 970M und 980M. Inwiefern die OC-Sperre auch für die älteren Maxwell-GPUs GM107 und GM108 gilt, ist unklar. Eine Anfrage bei Nvidia läuft noch.

Die GeForce GTX 970M bietet viel Taktpotenzial. Doch Nvidia verhindert in in aktuellen Treibern das manuelle Übertakten.

(Bild: Nvidia)

Nvidia zufolge seien GeForce-Notebooks nicht zum Übertakten gebaut worden. Beim Übertakten riskiere der Nutzer das Auftreten ernsthafter Schäden, die im schlimmsten Falle das ganze Notebook funktionsunfähig machen könnten. Dass Nutzer mit vorherigen Treiber-Revisionen ihre Maxwell-GPUs übertakten konnten, bezeichnet Nvidia als Bug, der mit dem GeForce-Treiber 347.09 ausgemerzt worden sei. Die OC-Sperre dient nach Nvidias Argumentation zum Schutz der Geräte.

Im GeForce-Forum zeigen sich viele Besitzer von GeForce-Notebooks derweil enttäuscht und fordern Nvidia auf, die ursprüngliche OC-Funktion wieder herzustellen. Seit der kurzen Bestätigung vom 11. Februar hat Nvidia nicht mehr auf Nutzeranfragen im Forum reagiert, allerdings zeitgleich einen Overclocking-Guide für Desktop-GPUs veröffentlicht.

Dass Nvidia das manuelle Übertakten bei den Maxwell-GPUs deaktiviert, jedoch offenbar nicht bei den älteren Kepler-Ablegern, ist sonderbar. Schließlich eignen sich Maxwell-GPUs aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Leistungsaufnahme besonders für derartige Experimente, sofern das Kühlsystem des Notebooks mitspielt. Bei einem Standardtakt von 924 MHz bietet die GeForce GTX 970M noch viel Taktfrequenz-Spielraum, was sie bei Spielern und Benchmark-Jüngern beliebt macht.

Vor wenigen Wochen hatte Nvidia bereits wegen fehlerhafter Spezifikationen den Zorn vieler Spieler auf sich gezogen. Nvidia musste Ende Januar zugeben, dass sich nur 3,5 GByte des 4 GByte großen Videospeichers der GeForce GTX 970 mit hoher Geschwindigkeit nutzen lassen. Überdies kam heraus, dass die Grafikkarte weniger Rasterendstufen (56 statt 64) und L2-Cache (1792 statt 2048 KByte) enthält, als Nvidia in offiziellen Dokumenten angegeben hatte. Seitdem schlägt Nvidia ein Sturm der Entrüstung von Spielern entgegen, bei denen sich Nvidia bis heute noch nicht einmal entschuldigt hat. Nvidia will offenbar um jeden Preis ein Schuldeingeständnis vermeiden. In der Vergangenheit machte Nvidia schon häufiger durch dubiose Praktiken Schlagzeilen. (mfi)