Microsoft verkündet Details zum App-Store für Windows 8
Ende Februar soll der neue Windows Store in einer Beta-Version freigeschaltet werden; Microsoft gibt erstmals Verdienstmöglichkeiten und Voraussetzungen für Entwickler sowie Nutzungsmöglichkeiten für die User bekannt.
- Alexander Neumann
Microsoft hat in San Francisco vor ausgewählten Pressevertretern den neuen App-Store für Windows 8 vorgestellt. Der Windows Store soll grundsätzlich verfügbar sein, wenn Microsofts zukünftige Version des Betriebssystems fertiggestellt sein wird. Mit der Freigabe der Windows-8-Beta für die Öffentlichkeit Ende Februar 2012 schaltet Microsoft wohl auch den App-Store in einer Beta-Version frei. Fertig könnte die Windows-8-Beta allerdings schon zur Consumer Electronics Show (CES) im Januar sein – und dann möglicherweise einem kleineren Kreis zugänglich gemacht werden.
Der Softwarekonzern aus Redmond hatte Windows 8 im September 2011 auf seiner Entwicklerkonferenz BUILD erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert. Im Zentrum der Neuerungen steht die von Windows Phone und Xbox bekannte Metro-Oberfläche, die aus einer Vielzahl sogenannter Kacheln besteht, die dazu dienen, speziell für Metro programmierte Apps zu starten oder Live-Informationen zu liefern.
Microsoft plant offenbar, auch gewöhnliche Win32-Applikationen über seinen Online-Shop vertreiben zu lassen. Es soll kostenlose Testversionen von Metro-Apps zusätzlich zu vollwertigen Bezahlversionen geben. Auch will sich das Unternehmen flexibler als andere Store-Betreiber bei Punkten wie In-App-Verkäufen, Abonnements und kostenlosen Apps verhalten. Es gibt darüber hinaus wohl Möglichkeiten, eigene Verkaufsplattformen zu nutzen. Die Metro-Apps sollen eine integrierte Anzeigenplattform oder Angebote anderer Anbietern verwenden können. Mehr darüber verraten das "App Developer Agreement" und die "Certification requirements for Windows apps".
Wie andere App-Store-Betreiber und der Konzern selbst bei seinem App-Shop für Windows-Phone-Applikationen werden sich Microsoft und die App-Autoren die Einkünfte teilen. Für gewöhnlich wenden App-Store-Betreiber das von Apple eingeführte Verhältnis an, das der App-Entwickler 70 Prozent erhält und der Shop-Betreiber 30 Prozent, so auch Microsoft beim Windows Store. Hat jedoch eine App mehr als 25.000 US-Dollar Einnahmen zu verzeichnen, verändert sich das Verhältnis auf 80 zu 20 Prozent. Das kennt man von anderen App-Stores nicht.
Sind die Apps nicht kostenlos, sollen sie für einen Preis zwischen 1,49 und 999,99 US-Dollar angeboten werden können. Um den Windows Store als Verkaufsplattform zu nutzen, ist ein jährlicher Beitrag von 49 Dollar fällig; Unternehmen zahlen 99 Dollar. Microsoft veranstaltet zum Start des Windows Store einen Entwicklerwettbewerb, innerhalb dessen die Teilnehmer Top-Platzierungen im App-Store, Windows-8-Tablets, kostenlosen Zugang zu Windows Azure und einen über zwei Jahre gehenden kostenfreien Zugang zum Windows Store gewinnen können. Diejenigen Entwickler, deren Apps ins Finale des Wettbewerbs kommen, werden laut Microsoft am 15. Januar benachrichtigt; sie müssen dann ihre Apps an einen Beta-Build von Windows 8 anpassen, den Microsoft ihnen bereitstellt. Die mit diesem Build fertiggestellten Apps müssen dann bis zum 3. Februar bei Microsoft eingereicht werden.
(ane)