Es existiert hier ein gewisser Widerspruch, zwischen dem, was zuvor analysiert worden war, und dem, was sich nun angeblich den Unterlagen entnehnen lässt.
Grundsätzlich verkauft Hacking Team den RemoteDesktop-Server, der tatsächlich auch einige Finessen hat, aber nichts so furchtbar Außergewöhnliches ist, und letztlich als Schlüssel-Leistung das Tor-artige Proxy-Netzwerk, hinter dem der RemoteDesktop-Client seine Identität verschleiern kann. Wie der RemoteDesktop-Server aufs Zielsystem kommt, wurde bisher als Problem des Anwenders angenommen worden.
Die hier jetzt aufgeworfene Behauptung, nur das iPhone sei sicher, legt den Bezug nahe, Hacking Tream habe auch was mit der Installation des Servers zu tun. Gemeint ist wohl aber nur, dass der Installateur das iPhone rooten muss, damit der Server (voll)funktional arbeiten kann. Wie der Installateur das Gerät rootet, dürfte genauso sein Privatvergnügen sein wie die Frage, wie er den Server aufs Gerät kriegt.
Die zutreffende Antwort auf Deine Frage lautet: frag Vupen oder FinFisher oder all die anderen kleinen oder großen Kinder, die sowas dienstleisten. Hacking Team bzw. Unterlagen von Hacking Team treffen dazu keinerlei Aussage.
Die Angriffe. mit denen Hacking Team ins Gerede kamen, erfolgten per Spear-Phishing mit infizierten Dokumenten. Das sagt aber nur was über die Art der bekannten (oder berüchtigten) Ziele und Fähigkeiten ihrer Angreifer. Mehr nicht.
Besonders bemerkenswert an den damals gepushten Enthüllungen und den daran geknüpften Vorwürfen gegen Hacking Team war übrigens, dass man nicht gedacht hätte, dass Kazachstan ein Interesse an der Überwachung ätiopischer Journalisten in Washington, D.C., haben würde, kurzum, da heiligte offenbar mal wieder der Zweck das Mittel der Enthüllung, aber der Zweck der Enthüllungen blieb verschleiert.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.07.2015 16:55).