Ausprobiert: Lensbaby Mobile LM-10

Das Lensbaby Mobile LM-10 ist eine Speziallinse für experimentierfreudige Smartphone-Fotografen und kommt mit eigener App. Wir haben uns die Sweet-Spot-Aufsetzobjektiv angesehen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thomas Bergbold

Experimentierfreudige Fotografen kennen schon lange die Objektive mit dem speziellen Sweet-Spot von Lensbaby. Im Falle der Lensbabys ist der Sweet-Spot der Bereich im Bild, der als einziger richtig scharf ist. Diese Schärfe wird zum Rand immer weniger und geht in eine deutliche Unschärfe über. Das ist an für sich nichts Besonderes und bei den meisten Objektiven mehr oder weniger stark ausgeprägt. Im Falle der Lensbabys ist dieser Verlauf aber extrem und sorgt für eine besondere Stimmung. Deshalb sind diese Objektive nicht nur bei Porträtfotografen beliebt, sondern auch im Bereich Streetphotography, Stilleben und Architektur gut einsetzbar.

Bilder mit dem Lensbaby Mobile LM-10 (25 Bilder)

Der Effekt der Lensbaby-Variante LM-10 für die Smartphones ist sehr viel extremer, als die normalen Lensbabys für Digitalkameras. Hier muss man umdenken und die Suche nach geeigneten Motiven ist eine noch viel größere Herausforderung. Ebenso kann es passieren, das Bildbereiche überbelichtet sind, da ist es praktisch, das die App eine Sportbelichtung und Belichtungsspeicherung besitzt.
(Bild: Thomas Bergbold)

Vor dem ersten Einsatz muss man einen kleinen Magnetring um das Objektiv des Smartphones befestigen. Durch diesen Magnetring fixiert man das LM-10, für iPhone-5- und iPhone-6-Nutzer gibt es einen speziellen Clip – den iPhone Mount, den man über die Kamera steckt. An unserem iPhone 6 mit einer sehr dünnen Hülle mussten wir diese nicht einmal entfernen. Somit wird das iPhone auch nicht verunstaltet.

Lensbaby Mobile LM-10 (7 Bilder)

Zum Schutz beim Transport, wird das LM-10 mit zwei Kappen geliefert, die von einem Gummi gehalten werden. Dadurch gehen sie auf keinen Fall verloren.
(Bild: Lensbaby)

Der Hersteller liefert auch eine passende App: Sie ist gut durchdacht und bietet einiges an Möglichkeiten – etwa die Einstellung des Weißabgleichs, vier Effektfilter, Spot-Belichtungsmessung bis hin zur Belichtungsspeicherung.

Praktisch sind ein Schärferegler für den Sweet-Spot und die AF-Taste für das Scharfstellen und natürlich darf auch das obligatorische Gitter für die Bildgestaltung nicht fehlen. Der Sweet-Spot ist standardmäßig immer in der Mitte des Bildes. Da hier keine schwenkbare Optik wie bei den Kamera-Objektiven möglich ist, hat sich Lensbaby etwas anderes einfallen lassen: Eine digitale Verschiebung. Einfach zweimal in das Bild tippen und das Fadenkreuz frei positionieren. Das funktioniert nur durch den Trick, dass das Bild digital vergrößert wird.

Die Montage ist dank des Magneten einfach und auch mit der App kommt man nach kurzer Einarbeitungszeit gut zurecht. Gerade der Schärfenregler, mit dem man den Effekt steuern kann, fanden wir wichtig, ebenso wie die AF-Taste – die Fokussierung erfolgt nämlich nicht automatisch – und die Belichtungsspeicherung bei Motiven mit hohen Kontrasten und viel Sonne. Hier neigt die App gerne zur Überbelichtung.

Was ein wenig tricky ist, ist die digitale Verschiebung des Sweet-Spots mit dem Fadenkreuz, denn das ist bei Sonnenlicht nur schwer zu erahnen. Ein anderer unschöner Punkt ist, dass die App die Kameraorientierung ignoriert, weshalb auch die Hochformataufnahmen im Querformat sind. Außerdem wird den Bildern keine GPS-Koordinaten angehängt. Davon abgesehen hat uns das LM-10 unterm Strich viel Spaß gemacht – und zwar nicht nur beim Fotografieren, sondern dank des Videomodus der App auch beim Filmen.

Info: www.lensbaby-shop.de Preis: 64,90 Euro, iPhone Mount 9,90 Euro (keh)