Tiefe Schatten, schleichender Wahn - Mediathek-Tipps rund um das Thema Fotografie
Von einem Fotografen, der spurlos verschwand, der Weltmeisterin in Unterwasserfotografie und dem Wächter eines jüdischen Friedhofs - unsere Mediathek-Tipps rund um das Thema Fotografie
- Jobst-H. Kehrhahn
Oskar Benedek – Tiefe Schatten: Der ungarische Fotograf Oskar Benedek (Google Translate-Link) verschwindet 1944 am Eröffnungstag der Vernissage einer umfassenden Ausstellung seiner Werke. Erst 70 Jahre später bringt eine Untersuchung seine seltsame Geschichte ans Licht. Eine verstörende und ungewöhnliche Dokumentation über das Leben, das Werk und den Tod eines Fotografen, in dessen Nachlass schreckliche Fotos gefunden wurden. Achtung: Diese halbstündige arte-Sendung enthält Passagen, die nicht nur empfindsame Zuschauer schockieren können.
Lore Krüger – die vergessene Fotografin: Im Leben der Fotografin Lore Krüger spiegeln sich die Verwerfungen und Umbrüche des 20. Jahrhunderts wider. Die C/O-Galerie in Berlin präsentiert in einer neuen Ausstellung ihren fotografischen Nachlass erstmals der Öffentlichkeit.
Peter Piller – der ganz alltägliche Wahnsinn: Peter Piller fotografiert zwar auch selbst, vor allem aber sammelt er Fotos. Sein Archiv umfasst über 7000 Aufnahmen, die er immer wieder neu bewertet und sortiert. Das Fotomuseum Winterthur gibt einen Einblick in diesen Bilderschatz.
Barbara Schnabel – eine besondere "Haushaltsauflösung": Barbara Schnabel und ihr Mann fahren in eine Thüringer Gemeinde, um das Haus der Großeltern aufzulösen, das 12 Jahre leergestanden hatte, und um es zu fotografieren.
Katja Kieslich – mystische Unterwasserwelt: Katja Kieslich ist amtierende Weltmeisterin in der Unterwasserfotografie. Sie hat sich mit ihrem fünfminütigen Film über einen Tauchgang den Preis gegen die internationale Konkurrenz durchgesetzt.
Thomas Kläber – das Leben und Sterben der Annemarie Jatzlaug: Der Fotograf Thomas Kläber hat über sieben Jahre das Leben und Sterben der Inhaberin der Cottbusser Bahnhofsdrogerie begleitet – eine Frau, die in Cottbus fast jeder kannte. Das Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus zeigt die Bilder in einer neuen Ausstellung.
Wilhelm Brasse – Der Fotograf von Auschwitz: Er war selbst ein Häftling und dokumentierte jahrelang die Neuankömmlinge im Vernichtungslager. Der Sozialpädagoge und Gewaltforscher Reiner Engelmann hat ein Buch über das Leben und die Fotos von Wilhelm Brasse geschrieben.
Klaus Meier-Ude – das Leben des Wächters: Eigentlich sollte er nur die Gräber dokumentieren. Doch er blieb, fast 20 Jahre lang: Als Wächter des jüdischen Friedhofs an der Frankfurter Rat-Beil-Straße hat der Fotograf Klaus Meier-Ude Besuchern aus aller Welt den Weg zu den Grabsteinen gezeigt.
Lukas Kause – Fotos aus "Kaffhausen": Ein Student hat in der Thüringer Provinz fotografiert. Die Ausstellung, in der die Aufnahmen gezeigt werden, trägt nun den Namen dieses Ortes, den es gar nicht gibt. (keh)