3D Hubs: Mit dem eigenen 3D-Drucker Geld verdienen

Dank einer Firma aus Amsterdam kann man jetzt mit seinem Heim-3D-Drucker Geld verdienen. Dafür muss man sich nur auf deren Webseite registrieren. Das Unternehmen könnte damit kommerziellen 3D-Druck Dienstleistern Konkurrenz machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Elke Schick

Aus Amsterdam kommt ein Konzept, das es Privatbesitzern ermöglicht, mit ihren 3D-Druckern Geld zu verdienen. Die Firma 3D Hubs bietet eine Online-Plattform, über die die Besitzer ihre Geräte als so genannten Hub gegen eine Gebühr anderen Nutzern zur Verfügung stellen können. Aus den über die Plattform gewonnen Daten hat sie jetzt einen Trendreport erstellt.

Seit April 2013 ist 3D Hubs im Geschäft. In Amsterdam wurde die Firma mit einem Netzwerk von 15 3D-Druckern eröffnet. Inzwischen stehen über den Dienstleister weltweit über 1.500 3D-Drucker zur Verfügung. Die Website wurde inzwischen auch um einen Blog erweitert, der zur weiteren Vernetzung und Inspiration der 3D Hub-Nutzenden dienen soll. Dort finden sich unter anderem Beispiele die Kategorie "Meet the Makers". Dort werden Menschen und ihre 3D-Druck-Projekte vorgestellt.

Die Weltkarte von 3D Hubs: In Deutschland gibt es insgesamt 48 Hubs, von denen allein 16 in Berlin sitzen.

(Bild: 3D Hubs)

Die Preise für die 3D-Drucker können die Besitzer der 3D-Drucker selbst festlegen. 3D Hubs schlägt auf diese Preise 15 Prozent Servicegebühren auf. Hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer. Sie empfehlen den Anbietern, einen Basispreis pro Druck festzulegen und diesen dann mit einem bestimmten Betrag pro weiterem Kubikzentimeter an Materialverbrauch zu erhöhen. Für die Qualität der Drucke sind die so genannten Hubs, also die Anbieter von 3D-Drucken verantwortlich.

Da viele günstige 3D-Drucker zurzeit noch keine konstante Druckqualität liefern, bittet das Unternehmen die Hub-Betreiber zuerst um einen Probedruck. Erst wenn der Kunde bestätigt hat, mit seinem Druckergebnis zufrieden zu sein, muss er das gedruckte Produkt bezahlen. Durch die Unzuverlässigkeit der Heim-3D-Drucker und die notwendigen Nachbearbeitungen der 3D-Drucke dürfte für die Hub-Anbieter pro Druck relativ viel Arbeit anfallen.

Bram de Zwart, Mitgründer von 3D Hubs, erklärte gegenüber Hardware Hacks, dass er das Wachstumspotential für sein Unternehmen darin sieht, dass große Firmen wie Nokia und Disney 3D-Druck-Erweiterungen ihrer Produkte anbieten und auf verschiedenen Plattformen stets mehr 3D-Entwürfe zum freien Download anbieten.

Obwohl es bei 3D Hub bereits so etwas wie Marktführer gibt, zeigt die Bandbreite der registrierten Modelle, dass der Markt noch stark in Bewegung ist.

(Bild: 3D Hubs)

3D Hubs bietet neben der Plattform für die Vernetzung auch die Software für das Hochladen von 3D-Dateien. Die Dateien werden in der Software auf eventuelle Fehler untersucht und anschließend korrigiert. Bestellungen können in einer Stadt allerdings erst aufgegeben werden, wenn dort mindestens zehn Hubs registriert sind. Ob das bei unterschiedlichen Einwohnerzahlen ein sinnvolles Modell ist, muss sich noch zeigen. Sobald eine Stadt übrigens genug Hubs hat, organisiert 3D Hubs dort eine große Veranstaltung und bringt sich auch danach in den Erhalt der örtlichen Community ein.

Die beiden Gründer von 3D Hubs, Brian Garret und Bram de Zwart, sind übrigens wirkliche 3D-Druck-Profis. 2009 haben sie an verschiedenen Technischen Universitäten ihr Studium des 3D-Druck abgeschlossen und danach für Freedom of Creation gearbeitet, ein Unternehmen, das ausschließlich 3D-gedruckte Materialien vertreibt. Sie waren auch an der Entwicklung des Desktop 3D-Druckers Cube und der zugehörigen Online-Plattform Cubify beteiligt.

Die 3D Hub Drucker werden nur selten für die Herstellung von Ersatzteilen genutzt. Prototypen für Neuentwicklungen sind die häufigste Anwendung.

(Bild: 3D Hubs)

Der am heutigen Mittwoch zur Verfügung gestellte Trendreport ist eine der ersten Erhebungen von Daten über diesen neuen Markt. Da auf 3D Hubs bisher nur circa 1,5 Prozent der weltweit vorhandenen Desktop 3D-Drucker registriert sind, haben die Aussagen der Studie einen begrenzten Wert. Sie zeigen vor allem ein Bild vom europäischen Markt auf. Dort werden 3D-Drucker hauptsächlich für die Erstellung von Prototypen genutzt. Der Weg zur Nutzung für Alltags-Gegenstände scheint noch weit zu sein. (esk)