Piccolo: Zeichenmaschine im Taschenformat
Manchmal lohnt es sich zu warten: Rund zweieinhalb Jahre, nachdem die ersten Videos davon durchs Netz gingen, ist jetzt endlich Version v1 der schnuckeligen Zeichenmaschine Piccolo fertig – und frei verfügbar.
Im Begleittext zum ersten Video über den Stiftplotter und 3D-Positionierer Piccolo hieß es noch, das Maschinchen werde als Arduino-kompatibler Bausatz zu kaufen sein und weniger als 70 US-Dollar kosten. Man konnte sich für einen Newsletter eintragen – und dann geschah sehr lange nichts. Doch jetzt ist Version v1 des Plotters endlich fertig; die Materialliste, die Vorlagen für den Lasercutter, Bauanleitung, Platinenlayout sowie die nötige Software stehen auf der Webseite des Projekts zum Download bereit.
Von einem Bausatz ist nun nicht mehr die Rede. Die Piccolo-Entwickler, das britische Studio Diatom, fertigt nur eine kleine Anzahl Kits für den persönlichen Gebrauch, etwa für Workshops und Konferenzen. Denkbar ist zwar, dass irgendwann doch noch Bausätze hergestellt werden – Diatom bittet Interessenten, die die Fertigung in die Hand nehmen würden, Kontakt aufzunehmen. Doch alle Vorlagen und alle Software stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz (Attribution–NonCommercial–ShareAlike), die den nicht-kommerziellen Charakter des Projekts unterstreicht.
Piccolo wird von seinen Erfindern durchweg als CNC-Bot bezeichnet. Falsch ist das nicht, denn es handelt sich im Kern um eine 3D-Positionier-Einheit, für deren Bewegung drei handelsübliche Servos sorgen. Zwar liegt es nahe, in diese einen Stift einzuspannen und sie damit schreiben oder Spiralen zeichnen zu lassen, was man dann auch hauptsächlich in den veröffentlichten Videos sieht. Sie soll sich aber auch für andere Zwecke benutzen lassen – doch zum Fräsen ist die Konstruktion sicher nicht stabil genug.
(pek)