10 Jahre CEO: Wie Satya Nadella bei Microsoft den Kulturwandel vollzog

Seite 2: Nadellas persönlicher Hintergrund

Inhaltsverzeichnis

Satya Nadella liebt Cricket.

(Bild: Microsoft)

Nadella stammt aus Hyderabad im Süden Indiens, wo er einen Bachelor-Abschluss in Elektrotechnik erwarb. Weil die University of Mangalore keinen Informatik-Studiengang anbot, migrierte er nach Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin, wo er 1990 einen Master-Abschluss in Computer Science erwarb. Zwischenzeitlich bei Sun Microsystems beschäftigt, wurde er 1992 Angestellter von Microsoft und erarbeitete sich berufsbegleitend einen MBA von der University of Chicago.

In seinem Buch "Hit Refresh" (Co-Autoren Greg Shaw und Jill Tracie Nichols) beschreibt Nadella seinen Werdegang. Der erste Teil handelt von seiner Kindheit, Jugend und Ausbildung in Indien, seiner Leidenschaft für Cricket, der Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern sowie die Bewunderung für seine Eltern und Mentoren.

Er geht ausführlich darauf ein, wie die Geburt seines behinderten ersten Kindes Zain seine Perspektive völlig veränderte und ihn inspirierte, sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Nadellas Arbeit bei Microsoft hat sich aufgrund seiner Erfahrungen mit Zain auf die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen konzentriert, die für alle zugänglich und nützlich sind.

Der zweite Teil des Buches handelt von Nadellas Karriere bei Microsoft, seinen Erfahrungen in verschiedenen Bereichen wie Cloud, Mobile und KI, seiner Übernahme der Führung von Microsoft im Jahr 2014 und seiner Strategie, die Unternehmenskultur und das Geschäftsmodell von Microsoft zu erneuern.

Im dritten Teil spricht Nadella über seine Vision für die Zukunft der Technologie, seine Überzeugung, dass Empathie, Lernen und Innovation die Schlüsselfaktoren für den Erfolg sind, seine Sorge um die ethischen und sozialen Auswirkungen der Technologie und seine Hoffnung, dass die Technologie das Leben der Menschen verbessern kann. Das 2017 erschienene Buch liest sich als ehrliche und inspirierende Erzählung, die vorwegnahm, wie sich Microsoft in den Folgejahren entwickeln sollte.

Nadellas Plan ging im Großen und Ganzen auf.

Das Microsoft der Gegenwart ist ein putzgesundes Geschäft. In der Ära Nadella stieg der Marktwert des Unternehmens um mehr als 1000 Prozent und liegt inzwischen bei über 3 Billionen US-Dollar. Je nach Datum und Uhrzeit liegt mal Microsoft vorne und mal Apple im Rennen um das wertvollste Unternehmen. Mit Nettoumsatzrenditen von über 30 Prozent ist Microsoft seit Jahren einer der profitabelsten Großkonzerne weltweit. Das Unternehmen zahlt jährlich um 22 Prozent steigende Dividenden, die durch stabile und wachsende Unternehmensgewinne möglich werden.

Nadella ging viele Risiken ein, die sich im Nachhinein oft als erfolgreich herausstellten. Das aktuelle Beispiel ist die Partnerschaft mit OpenAI, die den neuen Wachstumsmotor Copilot befeuert. Mehr als 10 Milliarden soll Microsoft investiert haben. Ob sich mit den steigenden Umsätzen auch steigende Gewinne erwirtschaften lassen, muss sich erst noch erweisen.

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Die Covid-19-Pandemie hat die Nachfrage nach Cloud-, Software- und Hardware-Lösungen von Microsoft erhöht, aber auch zu einer globalen Rezession geführt. Wenn das Geschäft der Kunden nicht floriert, kann es auch Microsofts Plattform nicht. Nadella verspricht mit der KI-Technologie Produktivitätsfortschritte, die es seit der Einführung des PCs nicht gab.

In einem Interview mit Economist-Chefredakteurin Zanny Minton Beddoes während des Weltwirtschaftsforums in Davos gab er einen Ausblick, der die KI-Welle mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert verglich. Die ungeheuren Produktivitätsgewinne kamen in seinem Heimatland Indien niemals an. Das sei nun anders: Die KI-Technologie werde weltweit allen gleichzeitig zur Verfügung stehen.

(vbr)