2-Faktor-Authentifizierung im Unternehmen einführen

Nicht die Technik ist bei einer 2FA-Einführung die Herausforderung. Vielmehr sind es die Forderungen verschiedener Stakeholder und weitreichende Auswirkungen.

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Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Christian Zander
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Richtig implementiert, hat Zwei-Faktor-Authentifizierung für Unternehmensanwendungen nur Vorteile. 2FA erhöht die Sicherheit im Unternehmen, verbessert langfristig aber auch die User Experience: Auch für User ist es vorteilhaft, wenn nicht mehr alles an der Qualität der Benutzerpasswörter und der "Passworthygiene" des Einzelnen hängt. Selbst wenn ein zweiter Faktor Fehler und Nachlässigkeiten nicht ausschließt, nehmen durch ihn doch die Auswirkungen erfolgreicher Passwortangriffe ab. Der DBIR-Bericht von Verizon (Download) aus dem Jahr 2022 zeigt, dass Credentials mit circa 50 Prozent und Phishingangriffe allgemein zu etwa 20 Prozent immer noch die wichtigsten Einfallstore für Angriffe sind.

Christian Zander

Christian Zander ist Geschäftsführer der freedom manufaktur und der Gentlemen Group, Gründer und CTO von 8MAN (heute ARM, Solarwinds), gefragter Referent für Zukunftsthemen, artgerechte Menschenhaltung, IAM, Sicherheit und Softwarequalität.

Ein weiterer Vorteil von 2FA ist, dass es den Unternehmen hilft, Complianceregelungen umzusetzen. Hier helfen die Features der Zwei-Faktor-Authentifizierungswerkzeuge wie Policies, Adaptive Authentication und Reportings, die rechtlichen Risiken für Führungskräfte, Vorstandsmitglieder und die Unternehmen zu reduzieren.

iX-tract
  • Technisch sind Unternehmensanwendungen meist schnell für den zweiten Faktor fit gemacht, die Hürden lauern in der Projektumsetzung.
  • Stakeholder wie CISOs, Auditoren oder der Helpdesk haben ganz unterschiedliche Anforderungen; für Nutzer soll es vor allem einfach sein.
  • Adaptive Authentication, Self-Service-Portale und umfangreiche Systemintegration erhöhen die Akzeptanz und sind schon bei der Anforderungsanalyse zu beachten.
  • Ein schrittweises Rollout, begleitet von Feedbackschleifen und Monitoring, erlaubt das Gegensteuern bei Bedarf und führt am ehesten zum Erfolg.

Technisch ist die Einführung der Zwei-Faktor-Authentifizierung keine Zauberei mehr. Wenn Applikationen gut vorbereitet sind, kann eine neue Anwendung innerhalb von 30 Minuten mit 2FA und SSO (Single Sign-on) an Bord genommen werden. Entscheidend ist aber, dass die Umsetzung den Erwartungen aller Beteiligten entspricht, denn am Ende wollen alle nur, dass es funktioniert.