Agile Methoden: Mit SAFe auf dem Weg zu mehr Agilität

Seite 4: Agil mit Vorbereitung

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Viele Organisationen, die zum ersten Mal mit SAFe in Kontakt kommen, sehen in dem Framework vor allem ein Tool zur effizienten Produktentwicklung mit mehreren Teams. Gleichzeitig erhoffen sie sich dabei Antworten auf die Frage, wie sie schneller und effizienter in dynamischen Märkten agieren können. Doch genau darin steckt die Gefahr. Die eigentlich angestrebte Business-Agilität ist eine Fähigkeit, die den Willen zu agiler Zusammenarbeit voraussetzt und sich nicht per Knopfdruck einführen lässt. Das bedeutet im Klartext: Damit Teams mit dem Framework sinnvoll arbeiten können, sollten bereits im Vorfeld die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden, nämlich ein passendes Mindset, gemeinsame Werte sowie die Bereitschaft zu Transparenz und gemeinsamer Weiterentwicklung.

Zudem müssen Organisationen, die über lange Jahre gepflegte Kluft zwischen Business und IT endlich schließen und Mitarbeiter von Fachabteilungen enger mit den Entwicklern zusammenbringen. Die Schaffung der Grundlagen für eine agile Organisation ist also mindestens genauso anspruchsvoll wie die Einführung der eigentlichen Methoden/Frameworks. Der dafür notwendige Change-Prozess sollte ein Sponsor aus dem Management initiieren und ein erfahrener Manager begleiten und umsetzen. Dieser sollte nicht nur über die klassischen Kenntnisse der Teamführung verfügen, sondern Mitarbeiter vor allem für agile Methoden begeistern können.

Insbesondere in der Startphase ist es für Führungskräfte wichtig, ihre Erwartungen an SAFe sowie klare Ziele für sich und die Organisation zu definieren – und in kleinen Schritten zu starten. Rückschläge werden dabei nicht ausbleiben. Dabei sollten alle Schritte kritisch hinterfragt werden. Scaled Agile bietet mit seinem Big Picture eine Übersicht, die für manche gleichzeitig Fluch und Segen sind. Vor allem für Personen, die sich bislang noch nicht wirklich mit diesem Framework beschäftigt haben, kann das Big Picture eher abschreckend und überlastend wirken. Scaled Agile lockt mit dem Gedanken Ad Hoc auf Agile umstellen zu können. Ein schwieriger Punkt, der in der Praxis schon häufig zu Unverständnis und Frustration geführt hat. Viele haben Ad Hoc begonnen und haben den Zug sehr schnell gegen "die Wand gefahren".

Trotzdem sollte klar sein, dass man gewisse Erfahrungen gesammelt haben muss, um sich mit solchen Skalierungsthemen auseinanderzusetzen, da ansonsten die Implementierung schwer wird und länger dauern kann. Es empfiehlt sich, sich die Zeit zu nehmen, Agilität zu verstehen und zu leben und versuchen, langsam aber sicher die Strukturen der Skalierung einzubauen. Gleichzeitig gilt es darauf zu achten, genügend Freiraum für Entwicklung und Misserfolge zu lassen. Doch der anfängliche Schmerz sorgt für wichtige Erfahrungen, die die gesamte Organisation ihrem Ziel näherbringt: Marktgerechte Produkte, zufriedene Kunden und Mitarbeiter sowie eine positive Unternehmenskultur.

Scaled Agile bietet viele verschiedene Kurse zum Thema SAFe. Für alle die wissen wollen, was SAFe ist und eine Gesamtübersicht von dem Framework erhalten möchten, empfehlen die Autoren des Artikels das Leading SAFe Training. Dieses Training gibt eine gute Übersicht und reicht vollkommen aus, um einen Ersten Einblick in das Framework zu bekommen. Zu jeglichen Rollen innerhalb dieses Frameworks wird ebenfalls ein Training angeboten, das einen tieferen Einblick in die Aufgaben bieten soll. Zertifiziert ist man dann, wenn nach dem Training auf der Online Plattform von Scaled Agile eine Prüfung abgelegt wird. Diese unterscheiden sich in Zeit und Fragenpool. Durch das Bestehen der Prüfung, erhalten Interessierte einen Zugang für die Community-Plattform, auf der sie viele weitere Tools und Techniken kostenfrei wiederfinden.

Moritz Wagner
ist als Senior Consultant bei SERVIEW für alle agile Skalierungsprodukte verantwortlich und Lead Trainer für das Thema SAFe. Er verfügt über tiefgreifende Erfahrungen mit agilen Projekten und hat bereits zahlreiche Unternehmen bei der Implementierung und Skalierung mit SAFe unterstützt.

Peter Schneider
ist als Chief
Product Officer bei Efecte für den Bereich Produktmanagement verantwortlich. Er ist seit 2014 im Service Management tätig und hat zahlreiche Projekte im Bereich Enterprise and IT-Lösungen erfolgreich umgesetzt.

(mdo)