Arbeit, Bildung, Kunst: Wie große KI-Modelle unsere Gesellschaft verändern

Von ihren Schöpfern wird generative KI als technischer Durchbruch gefeiert, der "alles" verändert. Aber was heißt das genau?

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, Illustration: Matthias Timm

(Bild: Illustration: Matthias Timm)

Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Eva Wolfangel
Inhaltsverzeichnis

Manche Dinge dauern etwas länger: 2009 stellte Microsoft seine Suchmaschine Bing vor. Das erklärte Ziel: Die Dominanz von Google auf dem Suchmaschinenmarkt zu brechen. Das Vorhaben scheiterte. 14 Jahre später, am 7. Februar 2023, nahm der Konzern erneut Anlauf. Und diesmal könnte das scheinbar unerschütterliche Monopol Googles tatsächlich ins Wanken geraten.

KI-Schwerpunkt in MIT Technology Review

Dieser Artikel ist Teil der kommenden Ausgabe von MIT Technology Review, die am 11. Mai 2023 als Print-Heft erscheinen wird. Auf heise+ lesen Sie diesen und weitere Texte aus dem Schwerpunkt "Künstliche Intelligenz" vorab exklusiv online.

Ohne die enormen Fortschritte in der generativen KI in den letzten Monaten, die vor allem durch ChatGPT angestoßen wurden, wäre diese Entwicklung kaum möglich. Fast täglich gibt es neue KI-Tools, verbesserte Versionen von Sprachmodellen und kreative Ideen, was mit generativen KI-Systemen für Text, Bild, Video und Audio möglich ist. Viele Bereiche wie die Kreativwirtschaft, das Marketing oder die Bildung werden von diesen neuen Werkzeugen und Möglichkeiten geradezu überrollt.

Und Google, der einstige KI-Pionier in der Tech-Branche, ist dabei, ein wenig ins Hintertreffen zu geraten. Denn was Microsoft im Februar ankündigte, ist tatsächlich eine kleine Revolution der Internetsuche: Auf der Basis von OpenAIs Sprachmodellen beantwortet Bings neue Chatfunktion Anfragen in Form kurzer, zusammenhängender Texte. Ähnlich wie ChatGPT erlaubt die Software dabei auch Nachfragen und lässt sich auf Diskussionen ein. Anders als ChatGPT verlinkt der Chatbot aber auch die jeweiligen Webseiten, auf denen er die Antworten gefunden hat. Zwar hatten zuvor bereits Start-ups wie Neeva und You.com KI-gestützte Suchmaschinen online gebracht. Aber die Kombination aus dem Sprachmodell von OpenAI, in das Microsoft kräftig investiert hatte, und Microsofts geballter Marktmacht – die neue Chatfunktion ist in den Windows-Standardbrowser Edge integriert – brachte Bing kräftig nach vorne.