Atlassian zwingt Kunden in die Cloud

Ab Februar 2021 bietet Atlassian keine Lizenzen für seine Serverprodukte mehr an und wird keine neuen Funktionen für diese entwickeln. Kunden sind enttäuscht.

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Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Markus Feilner
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Kunden von Atlassian fanden im Oktober 2020 folgenden Text im Newsletter: "Wir möchten uns darauf konzentrieren, dir eine erstklassige Cloud-Erfahrung zu bieten. Aus diesem Grund beenden wir den Verkauf und Support unserer Server-Lizenzen."

Der Anbieter, der vielen Anwendern von seinen Produkten Confluence (Wiki), Jira (Ticketmanagement) oder Trello (Kanban-Projektmanagement) bekannt ist, gibt seinen Kunden noch drei Jahre Zeit, den Schritt in die Atlassian-Cloud zu machen. Damit geht auch eine satte Preiserhöhung einher: 15 Prozent mehr kostet die Verlängerung der meisten Datacenter-Angebote ab Februar 2021 und Neueinsteiger will man wohl von vornherein abschrecken, anders lassen sich die 140 Prozent Preissteigerung für Kunden mit 1000 Anwendern nicht erklären.

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Nun ist Atlassian im Umfeld der Softwareentwicklung so etwas wie Microsoft bei den Betriebssystemen, auch wenn die Firma aus Sydney 2020 "nur" gut anderthalb Milliarden US-Dollar Umsatz machte. In der Breite des Angebots liegt fast schon ein Vendor Lock-in, in der Integrationstiefe der Vorteil am Markt: Jira, Confluence, Trello oder die hinzugekauften oder angeflanschten Bamboo, Bitbucket, Slack, Opsgenie und Statuspage sind für viele Entwicklungsabteilungen unverzichtbar.