Ausritt mit Apache Geronimo 2.2

Seite 3: Exkurs: Erster Ausritt

Inhaltsverzeichnis

Nachdem man sich abhängig von der Plattform (Windows/Linux/Mac OS X/Unix) die Datei geronimo-tomcat6-minimal-2.2-bin.[zip|tar] heruntergeladen hat, startet man den Geronimo-Server über das Skript <GERONIMO Verzeichnis>\bin\startup.[bat|sh]. Da die Little-G-Tomcat-Variante noch keine Webkonsole enthält, lässt sich der Server nur über die Kommandozeilenumgebung GShell administrieren. Sie ist durch <GERONIMO Verzeichnis>\bin\gsh.[bat|sh] zu starten. Mit help lassen sich die verfügbaren Befehle anzeigen. Für jeden Befehl kann man sich mit -h weitere Optionen anzeigen lassen. Damit man die gestarteten Module, 27 an der Zahl, angezeigt bekommt, ist deploy/list-modules -r anzugeben. Die Module lassen sich mit ihren abhängigen Modulen damit einzeln starten und stoppen.

Geronimo verwaltet seine Module mit den darin enthaltenen Java-Bibliotheken in einem Repository (<GERONIMO Verzeichnis>\repository), wobei er bei der Verzeichnisstruktur dieselbe Namenskonvention wie das Apache-Maven-Projekt verwendet. Mit der Konvention gibt es ein einfaches Mittel festzustellen, welche Bibliothek welche Version wo verwendet. Die Struktur findet sich in der zentralen Geronimo-Konfigurationsdatei (<GERONIMO Verzeichnis>\var\config\config.xml) wieder.

Geronimo-Überblick (Abb. 4)

Die Module lassen sich als Plug-in im CAR-Archiv-Format exportieren, um sie in einer anderen Geronimo-Umgebung zu installieren. Alternativ sind entweder das lokale Repository über http://localhost:8080/plugin/maven-repo/geronimo-plugins.xml zu veröffentlichen oder ein bestehendes entferntes, wie für die Beispielanwendungen, über geronimo.apache.org/plugins/samples-2.2/ einzubinden.

Mit dem Befehl deploy/list-plugins -rr -r http://geronimo.apache.og/plugins/geronimo-2.2/ lässt sich die Datei lesbarer anzeigen. Recht weit oben wählt man unter den 142 angebotenen Plug-ins die Nummer 14, "Geronimo Plugins, Console :: Tomcat (2.2)", aus. Damit installiert man die Webkonsole, die sonst nur in Big-G zur Verfügung steht, mit allen benötigten Bibliotheken nach. Jetzt taucht die Webkonsole plus org.apache.geronimo.plugins/console-tomcat/2.2/car als gestartetes Modul auf. Nun muss man sich in der Webkonsole über http://localhost:8080/console und in dem Benutzersystem mit dem Passwort "manager" anmelden, woraufhin sich der Tomcat komfortabel konfigurieren oder die installierten Anwendungen administrieren lassen.

Adminkonsole für EJB-Container (Abb. 5)

Als Nächstes kann man eine fertige Beispielanwendung mit deploy/list-plugins -r http://geronimo.apache.org/plugins/samples-2.2/ als Plug-in installieren. Alternativ lässt sie sich auch als WAR oder EAR-Archiv, wie im "Java EE"-Deployment vorgesehen, installieren. Durch das Hinzufügen weiterer Plug-ins wird der Tomcat-Server zu einem vollständigen "Java EE"-Server, wenn man zusätzliche Funktionen wie die ursprünglich für Java EE vorgesehene Unterstützung für SCA benötigt. Es geht jedoch auch der umgekehrte Weg, dass man aus einem laufenden Geronimo einen Server nach den eigenen Wünschen zusammenstellt. Am einfachsten geht das über den Menüpunkt Plugins | Assemble Server der Webkonsole. Genauso lässt sich die Assemblierung über Maven, GShell (deploy/assemble) oder das Geronimio-Plug-in für Eclipse in drei Modi (Function Centric, Application Centric, Expert Users) durchführen.

Für die Entwicklung von Java-Anwendungen für Geronimo setzt man am besten Eclipse als IDE und Maven als Build-System ein. Für die EJB-Entwicklung mit Eclipse sollte man zusätzlich das Plug-in für OpenEJB nutzen.

Benötigt man nur einen Messaging-Server mit Oberfläche für ActiveMQ, lässt sich das mit Maven wie folgt zusammenstellen: Man kopiert die Maven-Projektdatei vom Subversion-Repository auf die lokale Platten und ruft mvn auf. Danach befinden sich im Ordner "target" zwei Dateien: csa-activemq-tomcat-2.2-bin.tar.gz und csa-activemq-tomcat-2.2-bin.zip, die man je nach Plattform einfach entpackt und die über startup.[bat|sh] den Server starten.

Unter Geronimos Webkonsole, die man mit http://localhost:8080/console/portal/Applications/Web%20App%20WARs aufruft, ist jetzt die ActiveMQ-Konsole als neue Webanwendung installiert und unter http://localhost:8080/activemq-console/ erreichbar. Die Konsolenfunktionen sind, wie das obige Bild zeigt, als Portlets mit Apache Pluto realisiert, sodass die Webkonsole dynamisch zu erweitern ist, wenn man weitere Plug-ins, wie "53: Geronimo Plugins, OpenEJB :: OpenEJB (2.2)" dafür installiert. Neben der Verwaltung lassen sich damit entfernte Geronimo-Server überwachen und konfigurieren, was gerade bei einer großen Cluster-Installation eine Erleichterung ist. (ane)