Barrierefreiheit: Gebärdende Avatare für Gehörlose in Websites integrieren

Für viele Gehörlose ist Schriftsprache wie eine Fremdsprache. Gebärdende Avatare könnten ihnen helfen, Websites zu verstehen und sich schneller zu informieren.

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(Bild: Albert Hulm)

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Virtuelle Akteure in Apps, auf Webseiten oder Anzeigetafeln sollen vermehrt mittels Gebärdensprache auch Gehörlose aktuell informieren. Im nächsten Entwicklungsschritt könnten flüssig gebärdende Avatare die Texte und gesprochenen Inhalte auf Webseiten automatisch übersetzen. Schließlich ist für einen großen Teil der Gehörlosen die Schriftsprache eine Fremdsprache.

Studien unter gehörlosen Jugendlichen haben ergeben, dass 80 Prozent einen erheblichen Rückstand im Textverständnis und Wortschatz aufweisen. Die Ursache liegt darin, dass sich die geschriebene Sprache eng an der gesprochenen Lautsprache orientiert. Das führt dazu, dass Schüler in Studien eine umso schlechtere Lesekompetenz aufweisen, je stärker ihr Hörverlust ist.

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Aus diesem Grund verlangt die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0), dass zumindest öffentliche Stellen seit 2021 die wesentlichen Inhalte ihrer Websites sowie Hinweise zur Navigation in Deutscher Gebärdensprache bereitstellen müssen. Eine Aufgabe, die ohne gebärdende Avatare kaum zu lösen ist, denn die Zahl der verfügbaren menschlichen Übersetzer ist begrenzt; in Deutschland gibt es nur wenige hundert.