Continuous Delivery mit Azure DevOps, Teil 1: Projektinstallation

Seite 2: Aktueller in der Cloud

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Ursprünglich war der TFS in der Cloud eine abgespeckte Variante des lokal installierbaren Team Foundation Server. Seit einigen Jahren hat sich das Bild umgekehrt: Der im Dreiwochenrhythmus aktualisierte Cloud-Dienst bietet mehr Funktionen, da das lokal installierbare Produkt nur vierteljährlich aktualisiert wird. Microsoft stellt daher neue Features in der Cloud eher zur Verfügung und manche Funktionen lokal gar nicht, zum Beispiel Integrationsfunktionen mit GitHub.

Dieser Beitrag orientiert sich an der in der Cloud als Azure DevOps Services verfügbaren Version vom 1. Oktober 2018. Mit einem lokal installierbaren TFS 2018 mit Update 3 sollten sich die vorgestellten Szenarien nachvollziehen lassen. Mittlerweile sind zwei weitere Sprints erschienen (Sprint-Updates 142, 143).

Kosten müssen dabei keine entstehen. Microsoft bietet den Einsatz der Azure DevOps Services mit bis zu fünf Benutzern kostenfrei an. Die Anzahl der Projekte und der Speicherplatz sind unbegrenzt. Auf 1800 Minuten limitiert sind die Rechenzeiten für Build- und Release-Pipelines. Abbildung 1 zeigt den Preis für 20 Benutzer.

Preismodell für die Azure DevOps Services (Abb. 1)

(Bild: https://azure.microsoft.com/de-de/pricing/details/devops/azure-devops-services)

Open-Source-Projekte können seit kurzem mit unbegrenzter Benutzeranzahl bis zu zehn gleichzeitige Pipeline-Prozesse nutzen. Für den lokal installierbaren TFS gibt es ein anderes Preismodell. Doch auch hier gibt es eine kostenfreie, auf fünf Benutzer beschränkte Variante mit dem Namen TFS Express.

Ursprünglich wurde der Team Foundation Server direkt aus Visual Studio und Erweiterungen wie die TFS Power Tools gesteuert. Die Weboberfläche "TFS Web Access" war nur ein Nebenprodukt. Mittlerweile ist Letztere das Zentrum der Verwaltung von Azure DevOps, sowohl in der Cloud als auch bei der lokalen Installation.

Für die Nutzung der Azure DevOps Services benötigt man ein Microsoft-Konto, mit dem man sich anmelden kann. Nach dem Akzeptieren der Microsoft-Bedingungen gelangt man auf eine Seite, die einen auffordert, ein öffentliches oder privates Projekt anzulegen. In der linken Leiste ist zu sehen, dass bereits eine Organisation angelegt wurde, die so heißt wie der Name in der E-Mail-Adresse. Um den Namen der Organisation zu ändern, muss man unter "Organization Settings" (s. Abb. 2) die URL ändern. Die Azure-DevOps-URLs sind nach dem Prinzip https://dev.azure.com/OrganisationsName/Projektname aufgebaut, zum Beispiel https://dev.azure.com/HeiseDeveloper/MiracleList. Auf der nach dem Anlegen eines Projekts erscheinenden Startseite kann man per E-Mail weitere Personen in das Projekt einladen. Personen, die ein Visual-Studio-Abonnement unter der erfassten E-Mail-Adresse besitzen und die Einladung bestätigen, belasten nicht das kostenlose Kontingent von fünf Personen. Kunden, deren Entwickler Visual-Studio-Abonnements besitzen, können so Azure DevOps Services ohne Zusatzkosten verwenden.

Verwalten von Organisationen und Anlegen von Projekten (Abb. 2)

In der Organisationsverwaltung können Projektadministratoren kostenfreie und kostenpflichtige Erweiterungen aus dem Azure-DevOps-Store in die eigene Organisation laden. Während viele der im App Store angebotenen Erweiterungen die Azure-DevOps-Weboberfläche verändern, findet man dort auch Werkzeuge, die lokal auf dem eigenen PC zu installieren sind, zum Beispiel ein Kommandozeilenwerkzeug, das noch "VSTS CLI" heißt. Auch per REST-API lässt sich Azure DevOps fernsteuern.