Gaspreise: Wie Mittelständler Trigema Energie sparen will

Der Bekleidungshersteller Trigema ächzt unter den Gaspreisen. Manager Wolfgang Grupp junior würde gerne mehr Energie sparen. Das Problem sind die Maschinen.

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Neue Wasch- und Bleichanlage bei Trigema

Neue, energiesparende Wasch- und Bleichanlage bei Trigema.

(Bild: Trigema)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Bernd Müller
Inhaltsverzeichnis

Trigema mit Sitz im schwäbischen Burladingen wurde 1919 gegründet und ist nach eigenen Angaben Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung. Wolfgang Grupp junior ist dort IT-Projektleiter und verantwortlich für das Geschäft mit Unternehmenskunden. Grupp junior könnte eines Tages das Unternehmen seines Vaters Wolfgang Grupp übernehmen.

Vor einigen Wochen schlug Ihr Vater, Wolfgang Grupp, in Interviews Alarm, weil sich Ihre Gaskosten innerhalb eines Jahres verneunfacht haben. Wie kommt diese enorme Preissteigerung zustande?

Mehr über Energieversorgung

Wir sind von Erdgas extrem abhängig. Damit erzeugen wir hauptsächlich Dampf, mit dem wir die Anlagen in der Nassausrüstung betreiben, also in der Färberei, Bleicherei und der Veredelung der Stoffe. Außerdem erzeugen wir fast unseren ganzen Strom mit Kraft-Wärme-Kopplung, also auch mit Erdgas. Wir kaufen unser Erdgas zu Tagespreisen am Spotmarkt. Wir haben damit gerechnet, dass mit der Eröffnung von Nordstream 2 die Preise zumindest stabil bleiben, vielleicht sogar sinken. Doch die Entwicklung nach dem zweiten Lockdown der Coronapandemie hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Seit 2021 sind die Preise stark gestiegen, kurzzeitig sogar deutlich höher als auf das Neunfache. Mit dem Krieg in der Ukraine und dem Aus der Pipeline werden die Preise hoch bleiben, derzeit liegen sie am Spotmarkt im Schnitt bei etwa dem Fünffachen im Vergleich zum Vorjahr.