James Bond im Kino: 60 Jahre 007, Autos und verrückte Gadgets

Seite 5: Pierce Brosnan übernimmt: GoldenEye (1995)

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Goldeneye: Der erste Bond mit Brosnan und BMW.

(Bild: Eon)

Finanziell enttäuscht "Lizenz zum Töten". So bekommt Timothy Dalton keinen dritten Film; und man denkt lange über die Ausrichtung und einen neuen Hauptdarsteller nach. Schließlich entscheidet man sich für Pierce Brosnan, den man schon direkt nach Roger Moore will, der aber zu jenem Zeitpunkt noch für die Serie "Remington Steele" verpflichtet ist.

"GoldenEye" zeigt Technik ohne Ende, weiß aber damit nicht mehr zu überraschen. Gehackt wird auch in Filmen wie "Das Netz" oder "Alarmstufe: Rot 2"; beide aus dem gleichen Jahr. Die wunderschönen Autos reißen es nicht heraus: Aston Martin DB5 und Ferrari Spider 355 liefern sich am Anfang des Films eine fesche Verfolgungsjagd (ohne dass einer der beiden zerstört wird); doch eigentlich warten die Zuschauer auf den neuen Dienstwagen, über den im Vorfeld so viel berichtet ¬¬– und gelästert – wird. Denn statt eines britischen Wagens soll es nun ein deutscher BMW sein. Der Z3 wird mit all seinen Raffinessen erst nach der Hälfte des Films von Q vorgestellt und ist danach nur in einer kurzen "harmlosen" Szene zu sehen. Das sorgt am Ende eher für Spott.

Kleiner Lichtblick: Die Armbanduhr mit eingebautem Laser und natürlich der Kugelschreiber mit eingebautem Sprengsatz, den dreimaliges Drücken aktiviert.

Im nächsten Film hat BMW einen deutlich größeren Auftritt: Eine 7er-Limousine wartet nicht nur mit bewährten Tricks auf, die effektvoll in Szene gesetzt werden; James Bond aktiviert sie mit Hilfe eines aufklappbaren Mobiltelefons von Ericsson (das auch über einen Elektroschocker verfügt). Zu sehen ist das fiktive Modell JB988; nur 12 Exemplare werden für die Dreharbeiten gefertigt. Daneben vereinbart man mit BMW den Einsatz eines Motorrads, einem schweren Chopper, mit dem Bond und seine chinesische Kollegin (gespielt von Hongkong-Star Michelle Yeoh) durch Saigon fegen.

Weitere Gadgets, wie sie der chinesische Geheimdienst verwendet, etwa eine explosive Armbanduhr und eine feuerspuckende Drachenstatue, probiert Bond im Unterschlupf der Agentin aus.

Die Welt ist nicht genug: Bonds BMW Z8 hat einen Raketenwerfer.

(Bild: Eon)

Dritter Brosnan-Film, dritter BMW. Diesmal ein Z8, der Raketen abschießt – aber leider in zwei Teile zersägt wird: "Das wird Q nicht gefallen." Durch die Themse (und die Straßen Londons!) braust Bond in der Eröffnungsszene mit einem experimentellen Schnellboot von Q, das selbst seitliche 360-Grad-Drehungen übersteht und Torpedos abschießt. Dazu gibt es jede Menge Kleinigkeiten wie eine Brille mit Fernzünder und eine Kreditkarte mit Dietrich.

Stirb an einem anderen Tag: Bond kehrt zur Aston Martin zurück.

(Bild: Eon)

Im letzten Film mit Pierce Brosnan wechselt Bond wieder zurück zu Aston Martin. Er fährt einen V12 Vanquish, der nach dem Tod von Desmond Llewelyn von John Cleese als neuem Q vorgestellt wird (der bereits im Vorgänger zu sehen ist, aber nur in diesen beiden Filmen auftritt). Torpedo, Schleudersitz und Kanonen mit zielsuchenden Granat-Geschossen. Das Fahrzeug, das sich wie unsichtbar "anpassungsfähig" tarnen kann, symbolisiert die übertriebene Action in dem Streifen. Freilich sind Szenen wie das Duell gegen einen Jaguar XKR im eisigen Island sehenswert. An weiteren Gadgets gibt es unter anderem einen Ring, der mit Tönen Panzerglas zerstört. Oder wie Q ihn nennt: ultrahochfrequenter digitaler Doppelschallschocker.