Kernel-Log – Was 2.6.37 bringt (3): Netzwerk- und Storage-Hardware

Seite 2: Storage

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Der für Schreibbarrieren zuständigen Code arbeitete nach Ansicht einiger Kernel-Hacker bislang an einigen Stellen übervorsichtig. Eine größere Umstrukturierung soll dem ein Ende machen und verlagert die Verantwortung zum Ordnen der Schreibreihenfolge größtenteils an den Dateisystemcode, was den Datendurchsatz bei bestimmten Aufgaben deutlich steigern soll. Hintergründe zu diesem Thema liefert LWN.net im Artikel "The end of block barriers", eine LKML-Diskussion und die Kommentare zu einigen die Änderung umsetzenden Commits (1, 2, 3, 4)

Über Control Groups (Cgroups) lässt sich nun auch der maximale Durchsatz von Datenträgern limitieren/drosseln; Details liefern einige der Commit-Kommentare (1, 2, 3, 4) und die aktualisierte Dokumentation. Einige Änderungen am CFQ-I/O-Scheduler sollen dessen Performance steigern, wenn ein Fsync ("File Synchronize") bei kleinen Dateien abgearbeitet wird. Der Code zum Einbinden der Root-Partition kann die richtige Partitionen nun mit Hilfe eines UUID (Universally Unique Identifier) finden, wenn man den Kernel mit einem Parameter wie "root=PARTUUID=hex-uuid" dazu anweist.

Das Libata-Subsystem arbeitet nun auch mit Festplatten zusammen, die nicht nur physisch, sondern auch logisch mit Sektoren arbeiten, die nicht 512 Byte groß sind; getestet hat der Entwickler den Code mit einem "Engineering Sample" eines mit 4K-Sektoren arbeitenden Datenträgers von Hitachi GST. Durch die neue Libata Transport Class exportiert der für ATA-Adapter zuständige Kernel-Code fortan weit mehr ATA-Interna via Sysfs. Der Kernel unterstützt nun zudem IDE-R Devices von Intels AMT (Active Management Technology); um verschiedene Probleme zu beseitigen haben die Libata-Entwickler den Code für Link Power Management neu implementiert.

Im SCSI-Subsystem und dem darauf aufbauenden Libata-Code gab es einige größere, erst für die dritte Vorabversion von 2.6.37 integrierte und zuvor auf der LKML diskutierte Änderungen. Sie bauen die Locking-Mechanismen um, was manche Treiber beschleunigen soll (u. a. 1, 2)

Der neue Treiber cxgb4i bietet iSCSI Connection Acceleration bei T4-Produkten von Chelsio. Der Infiniband-Stack und der Treiber mlx4_ib bieten nun Unterstützung für das auch als InfiniBand-over-Ethernet/IBoE (u. a. 1, 2). Die Technik wird eigentlich RDMA over Converged Ethernet (RoCE) genannt, der Betreuer des Infiniband-Codes bevorzugt jedoch InfiniBand-over-Ethernet, wie er in zwei Blog-Einträgen zu den Neuerungen erläutert (1, 2)