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Medizin: Programmierte Killerzellen gegen Krebs

Cassandra Willyard

"Grüne" T-Zellen zerstören "blaue" Zellen eines Gehirntumors. In der Realität ist der Kampf der Zellen weniger farbenfroh. Die Aufnahme stammt von einer Gewebeprobe im Elektronenmikroskop und wurde nachkoloriert.

(Bild: Science Photo Library / Steve Gschmeissner)

Das Immunsystem mit CAR-T-Zellen auf Krebs abzurichten, klappt bisher nur bei Blutkrebs, nicht bei festen Tumoren. Mit Tricks wollen Forschende dies ändern.

Die Hoffnung vieler Krebspatienten hat vier Buchstaben: CAR-T. Gemeint sind Abwehrzellen des Immunsystems, die genetisch so programmiert wurden, dass sie sich gezielt gegen Krebszellen richten. Die CAR-T-Zelltherapie kommt bei bestimmten Formen von Blutkrebs (Leukämien) und Lymphdrüsenkrebs (Lymphomen) zum Einsatz, wenn Standardtherapien wie Chemotherapien oder Bestrahlungen nicht anschlagen oder wenn es bereits zwei oder mehr Krankheitsrückfälle gab.

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Das Prinzip ist revolutionär, funktioniert aber bisher nicht gegen sogenannte solide Tumore und damit auch nicht gegen die überwiegende Mehrheit der Krebskrankheiten. "Eine Zeitlang herrschte Pessimismus vor, weil CAR-T-Zelltherapien nicht alle Patienten heilen konnten", sagt Marcela Maus, Leiterin der zellulären Immuntherapie am Massachusetts General Hospital Cancer Center.

Aus Patienten-Blut werden die T-Zellen extrahiert und anschließend genetisch aufgerüstet. Danach stellen sie einen Rezeptor auf der Oberfläche her, der exakt zu einer tumorspezifischen Struktur passt. Über eine Infusion kommen die genetisch veränderten CAR-T-Zellen zurück in den Körper., Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum

Aus Patienten-Blut werden die T-Zellen extrahiert und anschließend genetisch aufgerüstet. Danach stellen sie einen Rezeptor auf der Oberfläche her, der exakt zu einer tumorspezifischen Struktur passt. Über eine Infusion kommen die genetisch veränderten CAR-T-Zellen zurück in den Körper.

(Bild: Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum)

Neue Studienergebnisse machen nun Hoffnung. Auf einer Konferenz der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie in Madrid stellte kürzlich das Biotechnologieunternehmen Biontech aus Mainz vorläufige Ergebnisse einer klinischen Studie mit dem Namen BNT211 vor.


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