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Mit Hybrid und als PHEV: Land Rover überarbeitet den Range Rover Velar

Florian Pillau
Mit Hybrid und als PHEV: Land Rover überarbeitet den Range Rover Velar

(Bild: Land Rover)

Land Rover stattet den Range Rover Velar zur Modellpflege mit neuen Motorisierungen aus, darunter auch Hybridantriebe wie schon in Range Rover Sport und Evoque.

Land Rovers SUV-Modell Range Rover Velar bekommt ab Anfang 2021 als letztes Land Rover-Modell Plug-in- und Mild-Hybridantriebe, wie sie bereits für den kleineren Range Rover Evoque und den größeren Range Rover Sport erhältlich sind.

Die letzte Stufe der Abgasnorm Euro 6 [1] und der Zwang zu sparsameren Flotten [2] ließen Land Rover schon vor einigen Wochen neue Motoren entwickeln und – besonders wirksam im Hinblick auf die Verbrauchsnormen – darauf auch noch Hybrid- und Plug-In-Hybrid-Versionen aufsetzen. Zunächst wurden die vergleichsweise gut verkauften SUV-Modelle Range Rover Evoque [3] und Sport [4]damit ausgestattet, beim schwächer nachgefragten Range Rover Velar (Test) [5]konnte sich der Hersteller noch etwas Zeit lassen.

So bekommt der Plug-in-Hybrid Velar P400e einen Zwei-Liter-Vierzylinder-Ottomotor mit 221 kW (300 PS) und einen 105 kW (143 PS) leistenden Elektromotor mit 297 kW (404 PS) Systemleistung. Das soll den Zweitonner in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h bringen. Andererseits verspricht der Antrieb eine elektrische Reichweite von 61 Kilometern mit dem unter dem Fahrzeugboden untergebrachten 17,1-kWh-Lithium-Ionen-Akku mit einem Netto-Hub von 13,7 kWh.

Modellpflege Land Rover Velar (0 Bilder) [6]

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Land Rover gibt Ladezeiten auf 80 Prozent an, und zwar von 30 Minuten an einer Gleichstrom-Schnellladesäule und einer Stunde 40 Minuten an einer 7-kW-Wallbox. Der Verbrauch beläuft sich nach dem für PHEV günstigen, dafür aber kaum realitätsnahen Zyklus auf 2,3 Liter auf 100 km.

Mit vier Zylindern bringt es der neue D200 genannte Dieselmotor aus zwei Litern Hubraum auf 150 kW (204 PS) und 430 Nm maximales Drehmoment. Der kombinierte Verbrauch des D200 beläuft sich auf 5,3 Liter je 100 Kilometer, ermittelt auf Basis des WLTP und zur Vergleichbarkeit auf NEFZ-Werte zurückgerechnet. Ebenfalls neu sind die mild hybridisierten Drei-Liter-Reihensechszylinder, beide mit 48 Volt-Turboverdichter, Twin-Scroll-Turbolader und variabler Ventilhubsteuerung. Als Dieselmotor D300 ist er mit 221 kW (300 PS) und 650 Nm Höchstdrehkraft erhältlich, als Ottomotor P400 leistet er 294 kW (400 PS) und bringt es auf 550 Nm maximales Drehmoment.

Beide Antriebe bekommen einen Riemen-Startergenerator mit eigenem 48-Volt-Netz. Er soll den Motor in Beschleunigungsphasen unterstützen, in Bremsphasen Bewegungsenergie als Strom rückgewinnen, durch seine Ladestrategie eine effizienzsteigernde Lastpunktverschiebung beim Verbrennungsmotor herbeiführen und längere Roll- und Standphasen mit abgestelltem Verbrennungsmotor ermöglichen. Land Rover will mit diesen Maßnahmen in erster Linie den Kraftstoffverbrauch senken, verspricht aber auch Vorteile bei Fahrkomfort und Elastizität.

Zu den Antrieben reicht Land Rover im kommenden Jahrgang ein neues Infotainmentsystem namens Pivi oder – ab dem Velar S – das noch leistungsfähigere Pivi Pro, für das die Pressemitteilung eine "leicht verständliche, intuitive und flache Menüstruktur" verspricht.

Im Gegensatz zum Vorgänger-Infotainment, das für seine allzulange Startphase den Anschein erweckte, erst vorglühen zu müssen, soll es nun dank einer eigenen Versorungsbatterie "vom Start weg sofort einsatzbereit" sein. Welcher Start damit gemeint ist, hat Land Rover nicht erwähnt, wahrscheinlich wird das Infotainment bereits hochgefahren, sobald der Wagen auch nur einen berechtigten Schlüssel in der Nähe registriert. So wird versucht, Zeit zu gewinnen. Software-Updates sollen Pivi nun "Over-The-Air" erreichen. Darüber hinaus sollen zwei Mobiltelefone gleichzeitig per Bluetooth verbunden werden können.

Weitere Neuheiten sind eine aktive Geräuschunterdrückung durch Gegenschall, verfeinerte Zuluft-Filtersysteme mit Feinstaubfilterung und ein verbessertes Multifunktionslenkrad. Den Sonderweg des drehbaren Wählhebels gibt Land Rover wieder auf. Mit der überarbeiteten Version baut der Hersteller wieder einen gewohnten Wählhebel mit linear sequenzieller Schaltrichtung ein.

Alle Ausführungen des Range Rover Velar Jahrgangs 2021 sind ab 1. Oktober 2020 bestellbar. Die unverbindlichen Preisempfehlungen beginnen bei 58.385 Euro. Der Beginn der Auslieferung ist für Anfang 2021 geplant.

(fpi [8])


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[1] https://www.heise.de/autos/artikel/Abgasnorm-Euro-6-Was-wichtig-wird-4600305.html
[2] https://www.heise.de/hintergrund/CO2-Flottenemissionen-2020-Wie-nah-sind-die-Autohersteller-dem-Grenzwert-4843808.html
[3] https://www.heise.de/hintergrund/Zwei-neue-Plug-in-Hybride-von-Land-Rover-Alles-fuer-die-Quote-4706953.html
[4] https://www.heise.de/hintergrund/Land-Rover-Diesel-Mildhybrid-Antriebe-fuer-den-Range-Rover-Sport-4844761.html
[5] https://www.heise.de/autos/artikel/Test-Land-Rover-Range-Rover-Velar-4077010.html
[6] https://www.heise.de/bilderstrecke/bilderstrecke_4910177.html?back=4909734;back=4909734
[7] https://www.heise.de/bilderstrecke/bilderstrecke_4910177.html?back=4909734;back=4909734
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