Land Rover: Diesel-Mildhybrid-Antriebe für den Range Rover Sport

Statt der V6- und V8-Diesel bekommt der Range Rover Sport einen Reihensechser in drei Leistungsvarianten, der mit 48-Volt-Startergenerator zum Mildhybrid wird.

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Diesel-Mildhybrid-Antriebe für den Range Rover Sport

Land Rover ertüchtigt den Chelsea-Tractor mit elektrifizierten Reihendieseln.

(Bild: Land Rover)

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Land Rover überarbeitet sein luxuriöses SUV-Modell Range Rover Sport. Wichtigste Änderung nach dem Ende der Sommerferien ist ein neu konstruierter Dreiliter-Reihensechszylinder-Diesel mit 183 kW (249 PS) und mit 221 kW (300 PS) oder 258 kW (350 PS). Alle Leistungsvarianten bekommen einen Startergenerator mit eigenem 48-Volt-Netz. Der Mild-Hybrid-Selbstzünder ersetzt in seinen drei Leistungsvarianten die bisher für die Range Rover-Baureihen erhältlichen V6- und V8-Dieselmotoren. Der opulentere und noch schwerere Range Rover bekommt nur die beiden kräftigeren Diesel-Optionen.

Range Rover Sport (5 Bilder)

Land Rover bringt die Dieselmotoren des Range Rover Sport auf Linie. Die V6- und V8-Motoren werden ersetzt durch einen Reihenmotor in drei Leistungsvarianten. Wie wohl fast alle aktuellen und künftigen Antriebs-Neuerscheinungen werden auch sie mild hybridisiert.
(Bild: Land Rover)

Land Rover verspricht, die Reihensechser seien "noch laufruhiger und kultivierter sowie leistungs- und durchzugsstärker als die bislang angebotenen Aggregate". Der Startergenerator soll den Motor in Beschleunigungsphasen unterstützen, in Bremsphasen Bewegungsenergie als Strom zwischenspeichern, durch seine Ladestrategie eine Lastpunktverschiebung beim Verbrennungsmotor herbeiführen und längere Roll- und Standphasen mit abgestelltem Verbrennungsmotor ermöglichen. Land Rover will mit diesen Maßnahmen vor allem den Kraftstoffverbrauch senken, kann damit aber auch Fahrkomfort und Elastizität verbessern.

Das eigene 48-Volt-Netz für diese Aufgaben senkt gegenüber den 12-Volt für die übrigen Verbraucher den elektrischen Widerstand und erhöht damit die Effizienz. Angaben zur Leistung der E-Maschine, ihrer Positionierung innerhalb des Antriebs oder der Kapazität der Batterie macht Land Rover noch nicht. Auch bei den Preisen hält sich der Hersteller noch bedeckt: Der Range Rover Sport kostet mit dem 183 kW-Diesel mindestens 71.452 Euro, Preise für andere Modelle wurden noch nicht genannt.

In allen Modellvarianten serienmäßig ist nun Apple CarPlay und Android Auto zur einfachen, umfassenden Smartphone-Integration sowie ein 4G-Wi-Fi-Hotspot für bis zu acht Geräte vorhanden. Die meisten anderen Änderungen zur Modellpflege betreffen Äußerlichkeiten wie Farbkombinationen und Ausstattungsoptionen für Interieurmaterialien.

Das gilt auch für die vorerst noch unverändert im Programm bleibenden Otto-Motorisierungen, die bis zu 416 kW (565 PS) leisten. Man darf erwarten, dass Land Rover auch diese bald hybridisieren wird, Pläne sind aber noch nicht bekannt. Als einziges Hybridmodell in diesem Bereich ist der Plug-In P400e bereits im Programm. In diesem Modell bringen es ein 221 kW (300 PS) leistender Vierzylinder-Ottomotor und eine 105 kW starker E-Maschine auf 297 kW (404 PS).

Land Rover legt beim P400e im Zuge der Modellpflege jetzt serienmäßig ein "Mode-3"-Ladekabel bei, mit dem die Batterie an einer Ladestation oder Wallbox in weniger als drei Stunden komplett geladen werden können soll. Mit dem bisher einzigen serienmäßigen "Mode-2"-Ladekabel soll das rund siebeneinhalb Stunden dauern. Das PHEV kann laut Land Rover bis zu 45 Kilometer rein elektrisch fahren und ist laut WLTP-Testzyklus mit einem Verbrauch von 3,2 l/100km angegeben. Praxisnah ist das nicht. Erklärt wird der erstaunliche Wert in: "Verbrauchsermittlung von Plug-in-Hybriden im WLTP".

Erst kürzlich hat Land Rover neue Plug-In-Hybrid-Antriebe mit der Zusatzbezeichnung "P300e" in den kleineren SUV-Modellen Evoque und Discovery vorgestellt. Bei denen funktioniert aber technisch vieles anders wegen ihrer Quermotoren. Sie haben daher im Gegensatz zum Range Rover mit seinem Standardantrieb eine elektrisch angetriebene Hinterachse, auch als "P4" bezeichnet.