Smartcard-Authentifizierung bei der Nordrheinischen Ärzteversorgung

Seite 3: Open Source lohnt sich

Inhaltsverzeichnis

Insgesamt hat sich der Aufwand mehr als bezahlt gemacht. Die Lösung erfüllt alle Anforderungen der Nordrheinischen Ärzteversorgung und sucht nach wie vor – fast vier Jahre nach ihrer Fertigstellung – ihresgleichen im kommerziellen Umfeld.

Die auf freie Software aufbauende Lösung hat sich als sehr flexibel erwiesen, auch in Zusammenhang mit weiteren kommerziellen Produkten, die bei der Erstellung im Jahr 2004 noch nicht im Einsatz waren. So konnte sich die Nordrheinische Ärzteversorgung für ein Produkt zur Erstellung von signierten PDF-Dateien (die Aloaha PDF Suite) entscheiden, weil der Anbieter es in kürzester Zeit an das Anmeldesystem anpassen konnte. Derzeit führt die Nordrheinische Ärzteversorgung ein Dokumenten-Management-System ein, das auf einem Produkt des niederländischen Anbieters BCT basiert. Zu den verbindlichen Auswahlkriterien gehörte die Unterstützung des Authentifizierungsverfahrens; für den Hersteller der Software, die bis zu diesem Zeitpunkt keine Smartcard-Anmeldung unterstützte, war es kein Problem, diese Funktion kurzfristig nachzurüsten.

Anfang des Jahres entschied sich die Nordrheinische Ärzteversorgung mit OpenVPN (Version 2.1) für eine VPN-Lösung, die ebenfalls die Authentifzierung mittels Smartcard unterstützt. Zusätzlich beabsichtigt die Einrichtung, zukünftig die Datensicherungen ihrer Mitarbeiter so zu verschlüsseln, dass sie nur noch mit den Mitarbeiterausweisen oder einem Notfallschlüssel wieder entschlüsselt werden können.

Wir sind uns sicher, dass die Integration der Authentifizierungs-Software in diese zusätzlichen Produkte weitaus komplizierter wäre, hätte man sich vor einigen Jahren für eine proprietäre Lösung entschieden. Sowohl fertige freie Software als auch freie Projekte, die vor einem Einsatz erst noch angepasst werden müssen, werden seitdem immer als Alternative zu kommerziellen Produkten in Erwägung gezogen. Die nachfolgende Liste der bei der Nordrheinischen Ärzteversorgung eingesetzten Open-Source-Software zeigt, dass diese Vorgehensweise auch in einigen anderen IT-Bereichen zum Einsatz von quelloffener Software geführt hat.

Eingesetzte Open Source Software

  • Betriebssystem: Slackware 11.0
  • Kryptographie: OpenSSL 0.9.8g
  • Smartcard-Middleware: OpenSC 0.11.4
  • Datei- und Domänenserver: Samba unter Sun-Solaris
  • WebServer: Apache mit PHP und Oracle-Anbindung
  • Firewall: iptables
  • DNS- und DHCP-Server: Linux-basiert mit direkter Schnittstelle zur Oracle-DB
  • Mailserver: Sendmail mit direkter Schnittstelle (zum Beispiel für Aliase) zur Oracle-DB
  • Monitoring: Syslog-Server mit direkter Ablage der Meldungen in die Oracle-DB
  • Hochverfügbarkeit: DRBD, Heartbeat
  • Jukebox- und Bandroboter-Steuerung: MTX

Über die Nordrheinische Ärzteversorgung

Die Nordrheinische Ärzteversorgung wurde im Jahr 1958 als Einrichtung der Ärztekammer Nordrhein gegründet. Sie gehört zum System der ersten Säule der Alterssicherung für den ärztlichen Berufsstand im Bezirk Nordrhein. Die Ärzteversorgung hat die Aufgabe, ihren Mitgliedern und sonstigen nach der Satzung zum Empfang von Leistungen Berechtigten eine adäquate Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Derzeit verwaltet die Nordrheinische Ärzteversorgung die Daten von rund 43.000 Mitliedern.

Kontakt

Dr. Peter Koch
Nordrheinische Ärzteversorgung
Abteilung EDV
Tersteegenstrasse 9
40474 Düsseldorf

heise.pkoch@dfgh.net
+49(0)211 4302-1294
(akl)